Boden und Trümmer müssen weg

Im kommenden Jahr könnten die Arbeiten für die Umwandlung einer Industriebrache am Kalkturmweg in ein Wohngebiet beginnen. Hausbewohner aus der Sporgraben-Siedlung fürchten derweil eine überdimensionierte Bebauung des Geländes. Diese wird es laut Planer jedoch nicht geben.

 Auf dem ehemaligen Lütticken-Gelände in Wittlich ist es ruhig geworden. Der Besitzer plant dort den Bau von Wohnhäusern. TV-Foto: Harald Jansen

Auf dem ehemaligen Lütticken-Gelände in Wittlich ist es ruhig geworden. Der Besitzer plant dort den Bau von Wohnhäusern. TV-Foto: Harald Jansen

Wittlich. Es ist Ruhe eingekehrt auf dem Industrie-Gelände in der Wittlicher Kalkturmstraße. Bis vor einigen Monaten war dort das Stahlhandelsunternehmen Lütticken aktiv. Geht es nach den Wünschen des Grundstücksbesitzers, wird es im kommenden Frühjahr mit der neuen Stille vorbei sein. Denn er will dort gemeinsam mit einem Morbacher Unternehmen ein Baugebiet entwickeln.

Grundsätzlich haben Dieter Kaster und seine Mitstreiter keine grundsätzlichen Bedenken gegen den Bau der Häuser - wenn da nicht das am südlichen Rand des Geländes gelegene Haus wäre.

"Das wird ein Mehrfamilienhaus und überragt die vorhandenen Häuser um einige Meter", sagt Kaster. Er und andere Bewohner der Sporgraben-Siedlung haben bei dieser Befürchtung das große Mehrfamilienhaus in der Kalkturmstraße im Blick.

Sorgen macht sich Kaster auch um die Standsicherheit des Neubaus mit Blick über das Liesertal und die Stadt. "Dort sind die Reste des alten Gymnasiums abgeladen worden. Der Untergrund des Geländes ist unverdichtet und wird nachgeben", fürchtet Kaster.

Reste des alten Gymnasiums müssen weg



Stadtplaner Hans-Peter Stolz vom Planungsbüro Stolz und Kintzinger sowie Wittlichs Stadtplaner Thomas Eldagsen möchten diese Befürchtungen entkräften. "Es ist geplant, dass unter anderem der unverdichtete Schutt abgefahren werden soll", sagt Stolz. Außerdem gebe es die Auflage, dass auf dem gesamten Gelände das Erdreich bis in 30 Zentimeter Tiefe ausgebaggert werden soll. Hintergrund ist einerseits die großflächige Versieglung der Fläche. Außerdem wird im Bereich einer früheren Tankstelle verunreinigtes Erdreich vermutet. Weitere größere Altlasten soll es laut eines Gutachtens nicht geben, sagt Hans-Peter Stolz.

Mit Hinweis auf die Festsetzungen im Bebauungsplan schließen Eldagsen und Stolz aus, dass am südlichen Ende des neuen Baugebiets mit insgesamt 26 Bauplätzen höchsten ein Zweifamilienhaus entstehen wird. Das werde im Vergleich nicht merklich höher als die bestehenden Häuser in der Sporgraben-Siedlung werden, sagt Stadtplaner Eldagsen.

Die sogenannte öffentliche Auslegung soll innerhalb kurzer Zeit beginnen. Dann können unter anderem die Anwohner die Planungsunterlagen einsehen und Anregungen oder Kritik zum Bebauungsplan "W-72-00 Wohnen auf dem Kalkturm" loswerden. Nach Auskunft von Stadtplaner Stolz soll das Verfahren möglichst noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Der Investor hoffe, dass im Frühjahr 2009 mit den notwendigen Arbeiten begonnen werden könne.

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