Brandbekämpfung ohne Tatütata

ESCH. Übung gelungen, Brand gelöscht: In einer Gemeinschaftsübung haben sechs Jugendfeuerwehren aus Salmtal, Sehlem, Altrich, Dierscheid, Dreis und Niersbach in Esch den Brand einer Lagerhalle gelöscht.

Volle Konzentration und dennoch lockere Atmosphäre herrschte bei der Gemeinschaftsübung von sechs Jugendfeuerwehren aus der VG Wittlich-Land. Geplant ist ein Löschangriff auf die brennende Lagerhalle der Firma Matthias Ruppert in Esch/Salm. Gemeinsames Treffen zur Übungsvorbereitung ist am Feuerwehrgerätehaus in Sehlem. Der Einsatz wird mit den rund 60 Feuerwehrjungs und -mädels besprochen. Um 18.25 Uhr erfolgt der Einsatzbefehl: "Lagerhallenbrand in Esch, kein Menschenleben in Gefahr." Nacheinander rücken die Jugendfeuerwehren aus. Der Brand soll durch Wasserentnahme aus dem Escher Mühlenteich, aus den Unterflurhydranten und aus den ankommenden Tanklöschfahrzeugen erfolgen. Nicht Geschwindigkeit ist gefragt, sondern Gründlichkeit. Das Lernen steht im Vordergrund. Erstaunlich ist die Ruhe und Besonnenheit, mit der die jungen Feuerwehrleute ans Werk gehen. Verbale Unterstützung sowie Korrektur des Vorgehens erfolgt durch erfahrene Feuerwehrmänner. Die Salmtaler bekämpfen den Brand über die linke Hofseite und entnehmen Wasser aus dem Sehlemer Tanklöschfahrzeug. Außerdem sind sie für die Beleuchtung bei einbrechender Dämmerung zuständig. Dierscheid verlegt 100 Meter Leitung und kuppelt diese bei der Feuerwehr Altrich an. Währenddessen warten die Jungs der Feuerwehr Dreis vor der Lagerhalle auf ihren Einsatz. Sobald die Leitungen gelegt sind, kuppeln sie an, übernehmen einen der Verteiler, und das Wasser kann über zwei Strahlrohre kommen. Es ist 18.48 Uhr. Die Feuerwehr Sehlem bekämpft den Brand von der rechten Hofseite, die Niersbacher von der rechten Straßenseite. Insgesamt sind zehn Fahrzeuge im Einsatz. Zwölf Strahlrohre löschen den Brand. Alles klappt reibungslos. Ein paar Kleinigkeiten werden von Einsatzleiter Daniel Schlösser (Salmtal) und Wehrleiter Hans Jürgen Ensch korrigiert. "Feuerwehr Dreis, sofort zwei Leute zur Absicherung der Rohrerstraße einsetzen." Alsbald sind ein Feuerwehrmädchen und ein Junge mit Signalfahnen an der Straße postiert und warnen Autofahrer. Kurz danach der Hinweis: "Strahlrohr immer zu zweit bedienen, nie alleine." Auch das wird sofort umgesetzt. Um 19.03 Uhr heißt es erstmals "Wasser halt". Aber weil es so gut klappt, erfolgt eine Zugabe, diesmal auch mit einem so genannten B-Strahlrohr und einem Wasserwerfer. Die einsetzende Dämmerung rund um die Halle macht Beleuchtung erforderlich. Auch das wird gemeistert. Eine Viertelstunde später heißt es endgültig "Wasser halt". Einsatzleiter Daniel Schlösser ist sehr zufrieden: "Es hat wunderbar geklappt". Der Wehrleiter bestätigt anerkennend. Auch die wenigen Zuschauer freuen sich über die selbst für Laien erkennbar gelungene Übung. Niklas Stein, der kaum zwei Jahre alte Enkel des Firmeninhabers Robert Ruppert, beobachtet das Geschehen. Wasser Marsch - dieser Spruch gefällt ihm offensichtlich gut. Dann planscht er vergnügt im angesammelten Löschwasser. Das einzige, was er vermisst, ist das "Tatütata" der Martinshörner. Die waren bewusst nicht eingesetzt wurden - auf Anordnung der Übungsleitung. "Es sind während der Übung keine Sonderrechte (Martinshorn und blaues Blinklicht) in Anspruch zu nehmen."

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