Dachstuhl brennt: Feuerwehrmann verletzt sich

Hetzerath-Erlenbach · 92 Feuerwehrleute haben in einem mehr als siebenstündigen Einsatz am Dienstagabend in Hetzerath-Erlenbach einen Dachstuhlbrand unter Kontrolle gebracht. Die Hausbewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

 Großeinsatz in Erlenbach: Die Löscharbeiten an dem brennenden Dachstuhl gestalteten sich schwierig. 92 Feuerwehrleute waren mehr als sieben Stunden im Einsatz. TV-Foto: Agentur Siko

Großeinsatz in Erlenbach: Die Löscharbeiten an dem brennenden Dachstuhl gestalteten sich schwierig. 92 Feuerwehrleute waren mehr als sieben Stunden im Einsatz. TV-Foto: Agentur Siko

Hetzerath-Erlenbach. Großeinsatz der freiwilligen Helfer in Hetzerath-Erlenbach: Um einen Dachstuhlbrand am Dienstag, 11. Oktober, unter Kontrolle zu bringen, mussten die Feuerwehren Hetzerath und Sehlem Zusatzkräfte aus Salmtal, Wittlich, Schweich, Rivenich und Heidweiler rufen. Der Grund: Um das Feuer zu löschen, waren viele Atemschutzgerät-Träger notwendig. "Die müssen alle 15 bis 20 Minuten ausgetauscht werden", erklärt Martin Esch, Wehrführer Hetzerath. "Man geht immer als Trupp zu zweit rein. Stellenweise waren am Dienstagabend bis zu sechs Mann gleichzeitig im Haus."
Wie anstrengend der Einsatz zwischen 17.41 und 0.50 Uhr war, belegt die Bilanz aufseiten der Helfer. Ein Mann erlitt einen Schwächeanfall, ein anderer zog sich, als er im Inneren des Hauses löschte, beim Sprung aus einem Fenster auf ein etwa drei Meter tiefer liegendes Dach schwere Prellungen zu. "Er musste einer Stichflamme ausweichen, schlug eine Scheibe ein und sprang raus. Noch liegt er im Krankenhaus. Ich werde ihn heute Abend besuchen", sagt Martin Esch am Tag nach dem Einsatz, der der größte der vergangenen zwei Jahre für die Wehr war. Besondere Schwierigkeit: Wegen der extremen Hitze konnte etwa zwei Stunden lang nur von außen gelöscht werden. Martin Esch lobt die reibungslose Zusammenarbeit der 92 Rettungskräfte und sagt: "Jeder bekommt einen Abschnitt, dann funktioniert das. Sonst hat man Chaos." Das Haus sei nach dem Einsatz vorerst unbewohnbar: "Da muss ein komplett neues Dach drauf, und darunter muss wegen der Wassermengen saniert werden. Soweit ich weiß, ist die Familie bei ihren Kindern untergekommen", sagt der Wehrführer.
Zwei Nachbarhäuser seien durch Rauch in Mitleidenschaft gezogen worden. Unproblematisch war die Photovoltaikanlage auf dem Dach. "Wenn die unter Strom stehen und man löscht, kann das zu einem starken Stromschlag führen. Aber es hat sich um eine neue Version gehandelt, die man abschalten kann", erklärt Martin Esch.
Der 51-Jährige ist seit 25 Jahren bei der Feuerwehr und - wie andere Helfer auch, am Tag nach dem langen Löscheinsatz ganz normal zur Arbeit gefahren: "Ich war um drei Uhr im Bett und bin etwas später aufgestanden. Da gibt es Schlimmeres."
Die Kripo war am Mittwoch noch mit der Spurensicherung beschäftigt. Heute soll ein Gutachter zur Ermittlung der Brandursache vor Ort sein. Der Sachschaden wird auf 150 000 Euro geschätzt. sos
Video zum Brand unter
Volksfreund.de/video

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