Wittlich. Sie wollen kein Verein sein - und halten nicht allzuviel von langen Diskussionen über die lichtstärksten Objektive, die meisten Megapixel oder darüber, ob analoge oder digitale Fotografie das bessere Verfahren ist. Den Mitgliedern des Fotoforums Eifel Mosel, die sich monatlich in einem kleinen Kreis treffen, geht es vielmehr um das Bild an sich. Dann wird hart, aber freunschaftlich miteinander disktutiert, wie Heinz Lamberty aus Salmtal erzählt. Der pensionierte Polizist musste in seinem Beruf oft Dokumentarfotos machen. Das spornte ihn an, sich in seiner Freizeit mit künstlerischer Fotografie zu beschäftigen.
Ein strenger "Analogiker"

Da arbeitet er gerne digital, verfremdet Bilder, um so seine eigene Interpretation zu realisieren - für ihn ein wichtiger, schöpferischer Prozess. Sein Kollege Michael Roth aus Bernkastel-Kues hingegen gilt als "strenger Analogiker". Er fotografiert ausschließlich mit einer alten Mittelformatkamera schwarz-weiß, entwickelt und vergrößert seine Filme selbst und fotografiert nur vom Stativ: "Ich notiere mir Blende, Verschlusszeit, Belichtungsdaten und versuche so, den Zufall einzuschränken. Dann erst kann man sich wirklich auf das Motiv konzentrierern." Für Roth beginnt der schöpferische Prozess gewissermaßen im Moment der Aufnahme. Die Gruppe, zu der derzeit 14 Mitglieder gehören, bespricht und diskutiert aber nicht nur Fotos, sondern macht auch Sammelausstellungen, in denen die Mitglieder ihre Arbeiten präsentieren. So gab es Ausstellungen in Kronenburg in der Eifel, in der Europäischen Rechtsakademie in Trier oder im Alten Bahnhof in Wittlich Die Gruppe, die im nächsten Jahr seit 20 Jahren besteht, begann als Fotoforum Wittlich und hat im vergangenen Jahr den Titel geändert, um sich der Region stärker zu öffnen. "Wir machen außerdem auch Ausflüge zu interessanten Ausstellungen," weiß Paul Valerius aus Wittlich zu berichten. So habe man sich schon Ausstellungen in Köln, Luxemburg oder in Metz angeschaut, ergänzt Justinus Maria Calleen, ebenfalls Mitglied des Forums. Freilich - die gemeinsamen Fotospaziergänge hat die Gruppe inzwischen aufgegeben: "Dafür sind wir dann doch zu verschieden," schmunzelt Roth. Und Lamberty fügt hinzu: "Bei uns kopiert keiner den anderen." Das Forum steht Interessierten offen, ein gewisses Niveau wird vorausgesetzt. "Wir erkären den Leuten nicht ihren Fotoapparat," sagt Valerius. Man hofft auf Nachwuchs, denn die Fotoszene in der Region und auch in ganz Rheinland-Pfalz sei doch recht überschaubar. "Wir vermissen zum Beispiel die Trierer Fototage, die 2010 internationale Fotokünstler in die Region gebracht haben. Leider war das eine einmalige Aktion," sagt Lamberty. In Luxemburg gebe es jedoch immer wieder niveauvolle Ausstellungen.

Info:
www.forum-fü;r-fotografie.de