Das Netzwerk der Macher wächst

Wittlich · Vor 22 Jahren haben sich 23 Unternehmer aus dem Raum Wittlich an einen Tisch gesetzt. Daraus ist ein kreisweites Netzwerk erwachsen, in dem 186 Macher vertreten sind: der Wirtschaftskreis Bernkastel-Wittlich. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Walter Kunsmann als Vorsitzender bestätigt.

Wittlich. Dieses Netzwerk wächst: Aktuell vertritt der Wirtschaftskreis Bernkastel-Wittlich (WBW, siehe Extra) 186 Unternehmen. Eine erfreuliche Entwicklung, wie Vorsitzender Walter Kunsmann auf der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Daus verkündete.
Er sagte auch, "dass 2015 wirtschaftlich das erfolgreichste Jahr seit Bestehen unseres Vereins WBW war". Den Erfolg hat man geteilt: Unter anderem haben sich die Mitglieder an einer Spendenaktion beteiligt, bei der 5575 Euro an junge Hilfsbedürftige für das Caritas-Projekt "Kinder in Not - in unserer Region" geflossen sind. Kunsmann erinnerte auch an einen Höhepunkt, die erste Ausbildungsmesse "Take off" im März im Eventum Wittlich.
"Über 80 ausbildende Unternehmen und Institutionen, insbesondere aus unserer Region, beteiligten sich an der von WBW und Arbeitskreis Schule-Wirtschaft sowie ihren Partnern IHK Trier, HWK Trier, Agentur für Arbeit Trier und Trierischer Volksfreund als Medienpartner durchgeführten Ausbildungsmesse", erinnerte Kunsmann, "Mehr als 2000 Besucher nutzten diese Messe, um sich über die Vielfalt von etwa 150 Ausbildungsangeboten umfassend zu informieren." Und im WBW, dessen Mitglieder für geschätzt 20 000 Arbeitsplätze sorgen, informiert man sich gegenseitig. Etwa beim Sommerstammtisch, zu dem Paul und Bernhard Simon (Simon Fleisch) eingeladen haben. Es ging nicht in den Schlachthof, sondern in den Wald zum Thema: "Wie funktioniert erfolgreiche ökologische und ökonomische Waldwirtschaft?"
Dazu hätte Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch auch etwas sagen können als Ex-Stadtförster. Er stellte bei der Jahreshauptversammlung jedoch städtische Projekte in den Vordergrund: die Idee, die Lieser ins Stadtbild zu integrieren, und den Hallenbad-Neubau mit geschätzten Kosten von zehn Millionen Euro. Und beim WBW ist auch die Flüchtlingskrise Thema, als "Chance, den Flüchtlingen bei der Findung von Arbeitsplätzen zu helfen, um sie in unseren Arbeitsmarkt zu integrieren", sagte Kunsmann und verwies auf den 2015 unter Vorsitz von Wolfgang Groß-Elsen, (bislang stellvertretender WBW-Vorsitzender) Geschäftsführer der Elsen-Holding, gegründeten Arbeitskreis "Berufliche Integration von Flüchtlingen".
Ansonsten sind Probleme aus Sicht der Unternehmer da, um gelöst zu werden. So sagte Walter Kunsmann, wenn man eine starke Zukunft in einer Wirtschaftsregion mit ausgezeichneten Perspektiven wolle, gehe das nur, "indem wir als Unternehmer zusammenstehen und uns zum Mittelstand als Träger und Stütze innerhalb unserer Gesellschaft mit Rat und Tat bekennen. Dazu gehört unabdingbar, dass wir ständig im Dialog bleiben." Der Verein WBW wolle als in der Region einziges Unternehmer-Netzwerk diesen Dialog "nach besten Kräften fördern." sos

Extra

Das Ursprungsnetzwerk Wirtschaftskreis Wittlicher Tal (WWT), wurde 1994 von Bernard Clemens gegründet, der bis 2002 Vorsitzender war, danach Ehrenmitglied. Er ist 2010 gestorben. Seit 2008 ist der WWT ein Verein. Vorsitzender ist Walter Kunsmann. Seine Stellvertreter waren bislang Heinz Kürten und Wolfgang Groß-Elsen. Wolfgang Groß-Elsen, auch Gründungsmitglied, ist jetzt aus eigenem Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden. 2013 wurde der WWT um die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und die Einheitsgemeinde Morbach erweitert und umgetauft zum Wirtschaftskreis Bernkastel-Wittlich (WBW). Der Verein, der sich als Netzwerk versteht, bildet damit eine Interessengemeinschaft aus Unternehmern der gesamten Wirtschaftsregion Bernkastel-Wittlich. Aktuell hat er 186 Unternehmen als Mitglieder. Bei der Jahreshauptversammlung wurde der Vorstand von drei auf fünf Beisitzer erweitert. Für zwei Jahre sind gewählt: Erster Vorsitzender: Walter Kunsmann; Stellvertreter: Heinz Kürten, Frank Weigelt; Schatzmeister: Mark Heckelmann; Beirat: Heike Lütticken-Cullmann, Karin Oster, Konrad Becker, Lothar Künzer und Thilo Barzen. red/sos

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