Das Schöne im Leben sehen

Um Puppentheater und Dialektsongs ging es im biblischen Nachtcafe. Im Kloster Himmerod wurde gelacht und philosophiert beim Biblischen Nachtcafe von Zisterzienserpater Stefan Reimund Senge.

 Abwechslunsgreich mal nachdenklich, mal humorvoll waren die Gäste beim biblischen Nachtcafé (Stefan Senge, Gerd J. Pohl, Silvia Nels, Hermann Becker und Ernst Schneck von links). TV-Foto: Erich Gerten

Abwechslunsgreich mal nachdenklich, mal humorvoll waren die Gäste beim biblischen Nachtcafé (Stefan Senge, Gerd J. Pohl, Silvia Nels, Hermann Becker und Ernst Schneck von links). TV-Foto: Erich Gerten

Großlittgen. (ger) "Das gibt es sonst nirgends, ein Biblisches Nachtcafé", schwärmen Barbara und Rolf Theis aus Saarburg. "Und jedes Mal hat es eine andere Ausrichtung." Diesmal waren Show-Elemente ebenso vertreten wie nachdenklich stimmende Erzählungen. Humorvoll begann der Abend mit Puppenspieler Gerd J. Pohl aus Bergisch-Gladbach, der mit zwei seiner Puppen gute Laune unter den 90 Zuhörern verbreitete. Zunächst nahm er die Mönche aufs Korn mit lustigen Bemerkungen über die Männer mit den zerknitterten schwarzen Knitteln. "Überall will ich Zeichen der Fröhlichkeit hinterlassen", ist sein Credo, das bereits in der Bibel im Buch der Weisheit zu lesen ist. Puppenspiel bringe auf charmante, leise und zarte Weise mit wenig Mitteln die Fröhlichkeit unaufdringlich zu Alt und Jung, zu Gesunden und Kranken. Er versuche, seinen Zuschauern immer ein Lächeln oder Lachen zu entlocken. "Dann geht der Himmel ein Stück weit auf." Sein Appell: Es ist manchmal gut, die Dinge auf den Kopf zu stellen.Männer brauchen Mut zur Trauer

Mit ihrer Gitarre, einer ausdrucksstark lockeren Stimme und selbstkomponierten Liedern in Eifeler Mundart charakterisiert Silvia Nels aus Rittersdorf charmant und tiefsinnig die Menschen in der Eifel. Ihr Appell: Man muss das Schöne im Leben sehen. "Zuviel Gedanken sind wie große Schranken. Vergessen können ist auch nicht verkehrt." Dr. Ernst Schneck aus Trier hat sich die Trauer über den Tod seines neunjährigen Sohnes vom Leib geschrieben. "Verkauft mir das Leiden nicht als Gottes Willen", sagt ein Vater, der auch Theologe ist. Schneck ist überzeugt, dass nach dem Tod der Schleier, der Sinn des Unbegreifbaren gelüftet und verständlich wird. Er will besonders Männern Mut machen, zu Ihrer Trauer zu stehen und den Schmerz rauszulassen, nicht nur bei Todesfällen, sondern auch bei Ereignissen wie Arbeitsplatzverlust. Hermann Becker aus Burgen/Mosel berichtete von der Krebserkrankung seiner Tochter Anna. Das Engagement des von ihm und seiner Frau ins Leben gerufenen Vereins "Von Betroffenen für Betroffene" sei eine Herzenssache. "Und es tut gut", fügte Hermann Becker hinzu. Viele Projekte konnten durch hohe Spendeneinnahmen finanziert werden, um krebskranken Kindern, aber auch Diabeteskranken und Schwerstbehinderten eine Auszeit zu gönnen; beispielsweise ein Urlaub in Holland, aber auch die Finanzierung einer Psychologenstelle in der Trierer Villa Kunterbunt. Seine generelle Aufforderung unabhängig vom eigenen Verein: "Leute, engagiert Euch, es lohnt sich."

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