Das Vogel-Quartett ist wieder komplett

Seit 1971 stolzierten sie graziös auf dem Brunnen des Cusanus-Gymnasiums: Die vier Kronenkraniche, die der 2001 verstorbene Bildhauer Hanns Scherl schuf. 2004 wurde einer der Vögel gestohlen, ein zweiter so beschädigt, dass er entfernt werden musste. Seit einer Woche ist die Vogelfamilie wieder komplett.

 Die Kraniche sind wieder da: Drei Jahre rastete ein Paar allein auf dem Brunnenrand, bis vergangene Woche die beiden anderen verschwundenen Bronzen zurückkehrten. TV-Foto: Marion Maier

Die Kraniche sind wieder da: Drei Jahre rastete ein Paar allein auf dem Brunnenrand, bis vergangene Woche die beiden anderen verschwundenen Bronzen zurückkehrten. TV-Foto: Marion Maier

Wittlich. (sos) Eine ungewöhnliche Zeit für einen Kranich-Zug ist der späte Herbst, auch die Flugrichtung ist ungewöhnich: Aber in Wittlich sind zwei der exotischen Vögel jetzt nach Hause zurückgekehrt und zwar, um zu bleiben. Einer erhobenen Hauptes, einer mit weiten Schwingen. Unbekannte hatten es auf die Bronzen auf dem Brunnen des Cusanus-Gymnasiums, der zur Kurfürstenstraße hin liegt, im Juni 2004 abgesehen: Einen Vogel konnten sie rauben, ein zweiter verlor seine Standfestigkeit und musste entfernt werden. Auch der Brunnen aus Basaltlava selbst war demoliert worden, doch knapp ein Jahr später plätscherte er wieder. Derweil wurde der verschwundene Kranich dank der bei der Familie Scherl noch vorhandenen Originalform in Düsseldorf nachgegossen. Dort war er auch 1969 "auf die Welt gekommen". Mit seinem Partner ist er vergangene Woche wieder zu dem verbleibenen Bronzen-Paar zurückgekehrt. Auf rund 15 500 Euro schätzt die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich als Schulträger den Schaden, den die Diebe angerichtet haben.8000 Euro wurden für Rückkehr gespendet

Der Nachguss allein hat 9000 Euro gekostet und die Restaurierung des beschädigten Kranichs 13000 Euro. 8000 Euro waren für die Wiederherstellung des Ensembles allein an Spendengeldern zusammen gekommen. Den Restbetrag trägt die Kreisverwaltung, die die Restaurierung koordinierte. Die Täter wurden nie gefasst. Es wurde jedoch gemunkelt, dass die Diebe das etwa 200 Kilo schwere Bronze-Kunstwerk wahrscheinlich zum Metallpreis an einen Schrotthändler verkauften. Eine weitere Kronenkranichgruppe schuf Hanns Scherl bereits in den Jahren 1968 bis 1970. Diese Vögel stehen jedoch unter besonderem Schutz: Sie stehen auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei in Wengerohr.

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