Das Wittlicher Wirtschaftswunder

Der Wirtschaftkreis Wittlicher Tal hat sich bei seinem Stammtisch mit Wirtschaftsentswicklung und Infrastruktur in der Region Wittlich beschäftigt. Dazu referierten Matthias Schmitt und Wilfried Ebel von der Industrie- und Handelskammer Trier.

Wittlich. (bw) Um die Wirtschaftsentwicklung und Infrastruktur in der Region Wittlich ging es beim jüngsten Stammtisch des Wirtschaftskreises Wittlicher Tal. Matthias Schmitt, zuständig für den Bereich Standortpolitik bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, sowie sein Kollege Wilfried Ebel, zuständig für Infrastruktur und Raumordnung, waren die Referenten des Abends.Schmitt stellte dar, wie der Landkreis Bernkastel-Wittlich wirtschaftlich aufgestellt ist. Positiv sei die Zahl sozialversicherungspflichter Beschäftigter. Und bei einer Arbeitslosenquote von vier Prozent (Stand Dezember 2007) könne man "fast von Vollbeschäftigung sprechen". Erfreulich sei auch eine hohe Selbstständigenquote. "Innovative und risikobereite Menschen sind gut für die Wirtschaftsdynamik eines Standorts", sagte Schmitt. Entwicklungspotenzial gibt es dagegen beim durchschnittlichen Einkommen. Im Vergleich zu den anderen Kreisen der Region Trier liege Bernkastel-Wittlich vorn, doch mit Blick auf das gesamte Bundesland ist der Kreis Durchschnitt. Zudem liegt Rheinland-Pfalz unter dem Bundesdurchschnitt.Auf ein geringeres Durchschnitts-Einkommen wirkt sich aus, dass der Kreis wenig Arbeitsplätze für Hochqualifizierte bietet. "Diese sind auf dem Land aber immer geringer", erklärte Schmitt. "Wie lässt sich das ändern", fragte ein Zuhörer. Wissensintensive Dienstleistungs- und technische Branchen siedelten sich oft in der Nähe von Hochschulen an, erklärte Schmitt. "Es bringt nichts, Ansiedlung mit Geld zu fördern." Besser sei es, auf den Austausch mit Unternehmen und Netzwerkbildung zu setzen. Die Zahlen zeigten, dass Wittlich einen Boom in den 70er Jahren erfuhr, als die Autobahn nach Koblenz und Trier geschlossen wurde. Deshalb begann Wilfried Ebel den Vortrag mit der Überlegung: "Kam mit der Autobahn das Wirtschaftswunder nach Wittlich?" Einige Zuhörer nickten zustimmend. Heute macht sich die IHK für drei Verkehrsprojekte stark: "Wir fordern einen schnellstmöglichen Lückenschluss der A 1, den Bau der B 50 neu und den Ausbau der B 50 zwischen Rheinböllen und Frankfurt Hahn", sagte Ebel. Zudem gebe es Studien, die eine Zunahme des Verkehrs auf der Straße voraussagen. "Bestehende Routen könnten so entlastet werden."

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