Das Wort zum Zob

Wenn im Wittlicher Stadtrat fast zweieinhalb Stunden über ein Thema diskutiert wird, ist auch Zeit für allerlei Sprüche. Derer gab es beim Thema Verkehr am Zob gleich eine ganze Menge, wobei besonders Hans Gaß sprachlich aufgefallen ist.

Wittlich. (sos) In Ratssitzungen lernt man nicht nur, dass eine Ampel eine Lichtsignalanlage und ein Bürgersteig ein Gehweg ist oder dass Geld, das man nicht hat, Fehlbetrag genannt wird. Wenn es darum geht, schnell verstanden zu werden, greift man im Gremium jedoch nicht zu schwierigen Formulierungen, sondern wählt den einprägsamen Spruch.

"Wir haben projektiert, simuliert, visualisiert - und alles für die Katz'", Hans Gaß (SPD) zum Entscheidungsprozess.

"Die Unterführung wäre ein Schützengraben", Peter van der Heyde (CDU) zum Planversuch, Fußgänger 140 Meter lang unter der Straße zu leiten.

"Ein Kreisel ist immer ein Umweg", Elfriede Meurer (CDU) zu Berechnungen, wonach der Großkreisel Fahrer jährlich auf einen Umweg "siebeneinhalb Mal um die Erde" schicke.

"Dieser Vorschlag ist für die SPD-Fraktion der Gau, der größte anzunehmende Unfall", Hans Gaß (SPD), der ankündigte, letztmalig als Mahner aufzutreten und künftig nicht mehr für den Stadtrat zu kandidieren.

"Niemand bedauert das mehr als ich. Unbequemer Mahner ist nichts Negatives. Da halte ich es mit Voltaire: Ich teile ihre Meinung nicht, aber würde mein Leben geben dafür, dass Sie sie äußern können.", Bürgermeister Ralf Bußmer als Replik darauf.

"Das wird fast noch eine Spur schlimmer, als was zur Zeit bei ATU und Lidl passiert", Michael Wagner (Grüne) zur Ringlösung und den noch einzuplanenden Zufahrten für Fürstenhof und Einkaufszentrum.

"Mein Ziel ist es, ohne Ampeln auszukommen", Elfriede Meurer (CDU) zu den geplanten (mal 14, mal 16) Ampeln, wobei "eine Lichtsignalanlage mit fünf Lichtsignalmasten" laut Berichterstatter Peter van der Heyde (CDU) Fakt sei und laut Stadtverwaltung am Kino eine weitere installiert werden solle.

"Sie brauchen die Ampeln nur auf Rot zu stellen, da können sie alle Missetäter gleich verhaften", Hans Gaß in Anspielung auf Probleme am Zob.

"Da ich die Fragen nicht kenne und damit bombardiert werde, ist das furchtbar nett", Lambert Norta vom Landesbetrieb Mobilität, für den Hans Gaß sieben Fragen mitgebracht hatte.

"Vielen Dank, Herr Norta, dass Sie sich einer fast polizeilichen Vernehmung gestellt haben", Bürgermeister Ralf Bußmer anschließend.

" So was gibt es auf der ganzen Welt nicht noch einmal: Hier wird auf dem Kreisverkehr Verkehr erzeugt", Hans Gaß.

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