Das ganze Jahr lustig und aktiv
Ohne sie gäbe es keine Rathauserstürmung und bei der Säubrenner-Kirmes würde keine Wäsche gewaschen. Die Wittlicher Möhnen sind dabei, wenn es gilt, Traditionen zu pflegen. Aber auch sonst haben sie viel Spaß und sind immer auf der Suche nach unternehmungslustigen Frauen, die mitmachen möchten.
Wittlich. (red) In der allgemeinen Vorstellung sind Möhnen alte Weiber. Das Wort kommt ursprünglich von dem Begriff "Muhme" und das heißt alte Frau. Doch es ist nicht immer alles so wie es scheint. Denn die Wittlicher Möhnen sind nicht alle alt. Die gesamte Alterspanne der munteren Truppe beträgt mehr als 50 Jahre. Die Jüngste ist noch keine 30, die Älteste schon über 80.
In vielen Gewändern durch närrische Jahr
Auch bei der Kleidung herrschen bestimmte Vorstellungen: Schwarz muss sie sein, ein langer Rock muss her und eine weiße Bluse, gern mit Rüschen und Spitzen. Auch ein Hut gehört auf den Kopf, wenn möglich mit Schleier.
Doch weil niemand immer in der gleichen Kleidung auftreten möchte, haben die Wittlicher Möhnen noch allerlei andere Gewänder im Schrank. Als Waschweiber bei der Säubrenner-Kirmes, im Nachthemd zur Fastnachtsverbrennung oder mit immer neuen Kostümen beim Wittlicher Fastnachtszug, bei dem sie auch hoch auf dem Wagen unterwegs sind.
Gefeiert wird bei den Möhnen nicht nur während der Fastnacht. Natürlich ist der Fette Donnerstag der höchste Feiertag. Da geht es mit der Leiter auch hoch hinauf ins Rathaus, bevor die selbstgekochte Erbsensuppe an den Narr und die Närrin gebracht wird. Während der Karnevalszeit stehen auch noch Umzug und Fastnachtsverbrennung auf dem Terminplan. Gefeiert wird darüber hinaus auch beim Bungert-Oktoberfest, im Sommer bei einem gemeinsamen Grillabend, vor Weihnachten oder bei den Geburtstagen. Und dabei möchten die Damen keineswegs immer unter sich bleiben, auch die Partner sind bei vielen Feiern gern gesehene Gäste.
In den nächsten Wochen stehen bei den Möhnen wieder einige Vorhaben auf dem Plan. Da ist zunächst die Fastnachtseröffnung am Dienstag, 11.11., bei der sie auch mit einem Getränkestand vertreten sind. Auf dem Weihnachtsmarkt werden selbst gebackene Plätzchen verkauft, deren Erlös jedes Jahr für einen guten Zweck gespendet wird.
Regelmäßiges Treffen der Möhnen ist immer am zweiten Mittwoch im Monat in der Gaststätte Schneck. Nähere Auskünfte erteilt Obermöhne Jutta Weisenfeld, Telefon 4344.
