Das war knapp: Gymnasium am alten Standort ist kostengünstiger

Der Kreistag soll einem Ausbau des Peter-Wust-Gymnasiums nebst Nebengebäude in dreizügiger Form zustimmen. Mit 6,2 Millionen Euro ist das die günstigste Variante im Schul-Schach. Bei gleichen Grundstandards werden für die Alternative Unterstufenzentrum Wengerohr 6,4 Millionen Euro kalkuliert.

Wittlich. (sos) Der Termin für Protestaktionen war klar, fällt jetzt allerdings flach: Am Montag wird zur Kreistagssitzung keine Demonstration der Schulgemeinschaft des Peter-Wust-Gymnasiums (PWG) erwartet. Der Grund: Am Mittwoch ist eine Entscheidung gefallen, die der Forderung der PWGler "Eine Schule an einem Standort" überraschend entgegenkommt: Dem Kreistag wird empfohlen, Umbauten und Sanierungen für geschätzt 6,2 Millionen Euro am PWG in der Koblenzer Straße zuzustimmen.

Allerdings soll der Ausbau zu einer dreizügigen Schule erfolgen. Das bedeutet: je drei Klassen je Klassenstufe. Diese Zielrichtung wird von Zahlen zur Schülerentwicklung gestützt.

In der Kostenermittlung der Kommunalbau schneidet dieses Modell am günstigsten ab. Ausgehend von neun Klassenstufen (fünfte bis dreizehnte) und einer Dreizügigkeit haben die Gutachter für die Varianten Komplett-umzug nach Wengerohr zehn Millionen Euro und für ein Unterstufenzentrum in Wengerohr 6,4 Millionen Euro kalkuliert.

Neben den niedrigeren Kosten gilt ein Gymnasium an einem Standort als ausdrücklicher Wunsch der Schule. Ein Nachteil ist die längere Bauzeit. Sie wäre bei einem Unterstufenzentrum laut Kommunalbau dagegen "minimal". Wie es jetzt langfristig mit der ehemaligen Dualen Oberschule (Dos) in Wengerohr weitergeht, ist ungeklärt. Klar ist, dass die dort untergebrachten 550 Schüler des PWG bleiben werden, bis das Umbauprojekt abgeschlossen sein wird.

Die Empfehlung an den Kreistag fassten Schulausschuss (eine Enthaltung) und Kreisausschuss einstimmig.

Bekannt wurde jetzt, dass in der Ex-Dos die Raumluft geprüft werden musste, weil es Elternbeschwerden gab. Die Messungen der Firma Umweltgeotechnik haben ergeben, dass die zulässigen Werte für Faserstäube (Asbest, künstliche Mineralfasern), PCB, PCP, Lindan oder Formaldehyd nicht überschritten werden.

Unterdessen hat sich auch der FDP-Stadtverband zum Thema PWG gemeldet. Er fordert in der ehemaligen DOS in den Weihnachtsferien "die Klassenräume, Flure, Büros und so weiter in einen freundlichen Zustand zu versetzen."

Bislang hat sich der Wittlicher Stadtrat aus dem strittigen Thema herausgehalten.

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