„Das waren die teuersten Pilze meines Lebens“

Naurath/Hetzerath · Eine böse Überraschung hat Roman Barth aus Hetzerath am Sonntag erlebt: Als er vom Pilzesammeln in der Nähe von Naurath zurückkam, war sein zwei Jahre alter Wagen völlig verkratzt. Der Schaden geht in die Tausende.

„Das waren die teuersten Pilze meines Lebens“
Foto: Sonja Suennen

Roman Barth aus Hetzerath ist Koch im Krankenhaus Wittlich. Nach seinem Sonntagsdienst in der Klinik hat er Formel.1 gesehen und dann beschlossen, mit seiner Lebensgefährtin in der Nähe von Naurath Pilze zu suchen und den Hund auszuführen.
"Das waren wohl die teuersten Steinpilze meines Lebens", sagt der 50-Jährige auch noch zwei Tage nach diesem Ausflug. Denn sein zwei Jahre alter Nissan Qashqai wurde während des Pilzesammelns in der Nähe der K.38 bei Naurath/Eifel von einem Unbekannten massiv zerkratzt: Der schwarze Lack des Wagens ist ringsum tief mit Rillen bis aufs Blech durchzogen. Haube, Türen, Heckklappe, Heckscheibe, Glasdach, Front- und Heckschürze — überall hat der Übeltäter seine Spur hinterlassen. "Als hätte jemand Vier gewinnt gespielt. Zuerst hieß es, wenn der Wagen neu lackiert werden müsse, würde das 5000 Euro kosten. Als der Werkstattmeister das Auto aber gesehen hat, kamen noch Schäden am Spiegel, dem Dachfenster rund der Scheibe hinzu. Der Schaden geht jetzt Richtung 7000 Euro", sagt Roman Barth, der über den ersten Schrecken hinweg ist: "Überall hat der seine Zeichen hinterlassen. Ich dachte erst, das habe jemand mit einem Stein gemacht, aber die Polizei geht von einem Nagel oder einem Schlüssel aus."

Die Polizei Wittlich, die durch Barths Notruf alarmiert wurde, bestätigt das: Der Täter muss einen spitzen Gegenstand benutzt haben, so der Stand der derzeitigen Ermittlungen.
Vielleicht hat Roman Barth den Täter sogar gesehen: "Mir kam ein vielleicht Ende 20-Jähriger sofort verdächtig vor. Er kam erst im Wald angelaufen. Als er uns sah, stoppte er und ging langsam weiter, dann lief er wieder: über die Kreisstraße in den nächsten Wald." Den Verdächtigen, der ihm aufgefallen ist, kennt er nicht: "Natürlich kam auch die Frage auf, ob es jemand gezielt auf mich abgesehen hat. Das glaube ich nicht. Der hätte mich schon den ganzen Tag beobachten müssen. Woher soll der wissen, dass ich noch in den Wald gehe?", sagt Barth.

Den Mann, er ihm aufgefallen ist, beschreibt er so: "Ende 20, 1,75 bis 1,80 Meter groß, blaue Baseballkappe und Wachsregenjacke, grau-grüne Arbeitshose."
Zwar bleibt Roman Barth nicht auf dem kompletten Schaden sitzen. Vermutlich kommt die Vollkasko für den Schaden auf, dennoch ist das Ganze mehr als ärgerlich für den Koch, der wegen seiner Arbeitszeiten auf seinen Wagen angewiesen ist: "Für die Lackierung ist der Nissan vielleicht eine Woche weg. Dann brauche ich einen Leihwagen, vielleicht muss ich den selbst zahlen." Das seien dann noch mal 300 bis 400 Euro.

Hinweise nimmt die Polizei Wittlich unter der Telefonnummer 06571/9260 entgegen.

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