Der Cäcilia seit 100 Jahren treu

Zu einem zweitägigen Fest im Pfarrheim Bombogen lädt der MGV Cäcilia Neuerburg. Naturgemäß steht das Jubiläum im Zeichen des Gesangs. Und wie bei jedem stolzen Jahrestag geht der Blick auch zurück: Eine Festschrift dokumentiert die Geschichte des Vereins im heutigen Wittlicher Stadtteil.

Wittlich-Neuerburg. (sos) Neuerburger Kopf heißt der vulkanische Bergkegel, der das Dorf unverwechselbar macht. Und dieser Kopf ist gut bei Stimme, denn vor 100 Jahren gründeten acht Männer am Fuß des Bergs den MGV Cäcilia, benannt nach der Schutzpatronin "aller christlichen Sänger, Sängerinnen und Musikanten". Paragraph Eins seiner Statuten Anno 1907 enthält das Ziel: Mit guten Liedern zur Gemütlichkeit der gesellschaftlichen Unterhaltung beizutragen. Dass das noch immer gilt, kann jeder am großen Festwochenende erleben. Auch wenn es, was vor 100 Jahren wohl niemand gedacht hätte, in Bombogen stattfindet. Vielleicht deshalb dankt der heutige Vorsitzende, Eckhard Hans Spindler, in seinem Grußwort nicht nur allen über die Jahre Aktiven sondern auch der Politik für "die hoffentlich alsbald von Erfolg gekrönten Bemühungen um die Verwirklichung eines geeigneten Bürgerhauses im Stadtteil Neuerburg". Ansonsten zitiert er einfach Schiller: "Es schwinden jedes Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten." Und so wird zu einem sorglos heiteren Fest geladen. Es beginnt am Samstag, 29. September, 19.30 Uhr, im Pfarrheim Bombogen mit dem großen Festakt mit Ansprachen, Ehrungen und Beiträgen von Gastchören plus Instrumentalmusik.Der Sonntag, 30. September, beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in Maria Himmelfahrt Bombogen, anschließend folgen Matinee, Mittagstisch und viele Chorbeiträge für das vielstimmige Geburtstagskind bis die Feierlichkeiten mit Jagdhornklängen zum Dämmerschoppen enden.

Reich bebilderte Festschrift zur Vereinsgeschichte

Und weil ein runder Geburtstag nur mit entsprechender Vergangenheit gefeiert werden kann, hat der Verein eine informative, reich bebilderte Festschrift herausgegeben. Darin erfährt man beispielsweise, dass sich nach der Inflation 1923 ein Dirigent je Mitglied durch zwei Wagen Steine entlohnen ließ und warum die Friedenseiche von 1815 am Festplatz zum 50-jährigen Bestehen des Vereins eine botanische Verwandlung durchmachen musste: In der Lokalzeitung wurde sie zur "jahrhundertealten Buche".

Doch zum Ende der Chronik ist der Blick wieder zukunftsgerichtet. Eckhard Spindler schreibt: "Neugierig geworden? Wenn ja, schauen Sie nicht nur vorbei, nein, schnuppern Sie einfach rein in die Übungsstunden montags ab 20 Uhr im Vereinshaus." Das ist baufällig und klein in der Akazienstraße, aber die liegt wenigstens in Neuerburg. Die Festschrift wird zum Jubiläum kostenlos ausgelegt, um eine Spende für den Elternkreis behindertere Kinder wird gebeten.

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