Der Durchbruch für das Passagen-Projekt

Mehr als ein Törchen öffnen will der Stadtrat zwischen Neustraße und Altneugasse mit der Zustimmung zur Passagen-Planung. Wie Stadtplaner Thomas Eldagsen sagte, will die Stadt mit dem Projekt ein "positives Signal setzen", das Nachahmer finden soll.

Wittlich. Bei der zweiten Vorstellung ihres Konzepts unterstützt durch eine räumliche Visualisierung der Verwaltung für ein Wohn- und Geschäftshaus mit fußläufiger Passagenverbindung zwischen Neustraße und Altneugasse konnte Architektin Dorothea Brendle die Ratsmehrheit überzeugen. CDU und FDP stimmten geschlossen mit einer Stimme von den Grünen für ihren Plan. SPD, FWG und die übrigen zwei Ratsmitglieder der Grünen stimmten gegen den Entwurf, der ihrer Meinung nach unter anderem keinen hinreichend großen Durchbruch zwischen den beiden Straßen der Innenstadt bietet. Zudem sei nach der Vertagung im Rat im Februar (der TV berichtete) keine wirklich neue Lösung präsentiert worden. Durch die Umsetzung des Projekts, wofür zwei von der Stadt gekaufte Immobilien abgerissen werden, ist dagegen die Ratsmehrheit überzeugt, wird ein Impuls gesetzt, auch in der Nachbarschaft zu investieren. Bürgermeister Ralf Bußmer, der deutlich für die erneut vorgestellte Lösung plädierte, schickte voran, dass bereits Investoren, die auf das Passagenprojekt setzten, in der Nachbarschaft Immobilien gekauft hätten. Blickbeziehung zur Burgstraße geht nicht

In ihrer Präsentation hatte die Architektin erklärt, die ursprünglich gewünschte durchgängige Passagenbreite von 2,50 Metern werde aufgrund der Krümmung der Altneugasse ohnehin keine Blickbeziehung von der Burgstraße aus möglich machen, zudem falle die Geschäftsfläche dadurch weitaus kleiner aus. Sie schlägt eine pfortenähnliche Öffnung von rund 1,50 Meter an der Altneugasse vor, die sich zu einem Hof unter freiem Himmel öffnet und dann in einen 2,50 Meter breiten überbauten Passagenbereich zur Neustraße übergeht. Als Folgekosten für die Stadt, die sich laut Ratsbeschluss finanziell beteiligt, wurden 40 000 Euro genannt. Bei einer früheren Lösung durch einen anderen Wittlicher Investor, die jedoch nicht mehr aktuell ist, waren 130 000 Euro einkalkuliert worden, die auch so im aktuellen Haushalt der Stadt berücksichtigt sind. Meinung Adieu gordischer Knoten? Wie kann man den gordischen Knoten zerschlagen" sei die Frage angesichts des Stillstands und Rückschritts in dem Bereich, für den die Stadt schon längst richtig Geld in die Hand genommen hat. Diese Frage stellte Ralf Bußmer und zeigte sich überzeugt: "Wir müssen jetzt einen Punkt setzen." Das ist geschehen. Und dafür sind bereits in früheren Sitzungen deutliche Entscheidungen gefallen, angefangen vom Kauf der Immobilien mit öffentlichen Geldern, um sie abzureißen. Man darf fragen, was ohne den gestrigen Ratsbeschluss geschehen wäre: Erst mal nichts. Nun kann man über die mit der Passage verbundenen Hoffnungen auch denken, was man will. Gestern gab es eigentlich kein Zurück mehr. Einen weiteren Investor kann keiner aus der Tasche zaubern. s.suennen@volksfreund.de

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