Der Förster und das Sus’chen

WITTLICH/MINDERLITTGEN/HUPPERATH. (ger) Geschichten über das Pichtermännchen, den kauzigen Geist vom Pichterberg, stellt der TV in einer kleinen Serie vor. Dazu sind alle Kinder bis 14 Jahre gefragt: Malt uns ein Pichtermännchen! Die schönsten Bilder werden gedruckt, und wir verlosen zehn Lucky-Plüschfiguren unter den Nachwuchskünstlern. Der Abgabeschluss wird bis zum 9. März verlängert.

In der vergangenen Woche hat der TV die Geschichte erzählt, als das alte Sus'chen dem Pichtermännchen Milch brachte. Daraufhin wurde Sus'chen kerngesund und außerdem schien es in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Alle Leute im Dorf auf der Höhe und in der Stadt Wittlich sahen staunend auf das jung gewordene Sus'chen. Alle wünschten sich ebensolche Schönheit. Sus'chen erzählte nie davon, wie das Pichtermännchen ihm zu solch blühender Jugend verholfen hatte. Aber die Menschen im Tal und auf dem Berg ahnten, dass es mit der Milch zusammen hängen würde, die Sus'chen dem angeblich kranken Pichtermännchen gebracht hatte. Und so begann ein heimliches Wandern von allen Seiten in den Pichterwald. Besonders alte Mütterchen versteckten eine Kanne Milch in ihrer Tasche und machten sich auf den Weg zur Schlucht des Pichtermännchens. "Wir bringen Dir Milch", riefen sie hinunter und hofften auf ein Zeichen. Bald stand der Wald voller Milchkannen. Aber nichts geschah. Das Pichtermännchen hatte schnell erkannt, dass man es ausnutzen wolle. So blieb es versteckt und sah dem Treiben im Wald eher belustigt zu. Der alte Förster allerdings war ziemlich verärgert. Es gefiel ihm nicht, dass die vielen Menschen den Waldboden zertrampelten, das Unterholz knickten und allerhand Schaden im Wald anrichteten. Besonders die Schlucht hinunter war das ansonsten dichte Gestrüpp total aufgeweicht durch viele Trampelpfade. Daher stellte der alte Förster Schilder auf, die es den Menschen verboten, abseits der Waldwege zu gehen. Tagsüber wirkten die Schilder, aber nachts kamen die Menschen heimlich und betraten die Schlucht auf der Suche nach dem Pichtermännchen. Der Förster patroullierte nun auch nachts durch den Wald, um das Pichtermännchen zu schützen. Das ging viele Monate so und nützte wenig. Eines Nachts wurde es dem alten Förster zuviel. Er war müde, zudem kränkelnd durch die viele Arbeit, als er in der Schlucht des Pichtermännchens einen Schwächeanfall erlitt. Er fühlte sich so schlecht, dass er meinte, sein letztes Stündlein habe geschlagen. Wie er da so lag, trat plötzlich das Pichtermännchen hinzu und sagte: "Förster, du hast meinen Wald und meine Schlucht immer so gut betreut, dass Du einen Wunsch frei hast." Der Förster erschrak zunächst, weil er das Pichtermännchen nie zuvor gesehen hatte, meinte dann aber "Wenn ich deinen Wald weiter betreuen soll, dann mach mich gesund." Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, war das Pichtermännchen verschwunden, aber auch der Schwächeanfall fort. Wie neugeboren fühlte sich der Förster. Und als er in sein Forsthaus kam und sich im Spiegel betrachtete, da war mit ihm dasselbe passiert wie mit dem alten Sus'chen. Er sah aus wie ein Jüngling. Und so fühlte er sich auch. Und weil ihm das alte Sus'chen seine Geschichte erzählt hatte, glaubte er es auch. Voll Freude lief er durch den Wald zum Sus'chen in das Dorf auf der Höhe. Beide nahmen sich an der Hand, eilten zur Schlucht und riefen hinunter: "Danke, Pichtermännchen, danke. Wir wollen beide deine Schlucht beschützen." Von da an waren das Sus'chen und der Förster ein unzertrennliches Paar. Und das Pichtermännchen hatte für viele Jahre Ruhe in seiner Schlucht. Beim Rätsel um das Aussehen eines Pichtermännchens hofft der TV auf Hilfe aller fantasievollen Kinder bis 14 Jahre. Wer uns bis 9. März ein Bild der Sagengestalt malt, kann einen von zehn Lucky-Leseratten gewinnen. Bitte schickt die Bilder an den Trierischen Volksfreund, Lokalredaktion, Feldstraße 29a in 54516 Wittlich. Bitte Name, Adresse und Alter angeben.

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