Der Handball spielt die Hauptrolle

WITTLICH. Alles fing damit an, dass die Stettlers 1992 nach Wittlich zogen. Von handballbegeisterten Nachbarn wurden die zwei mit zur HSG geschleppt und schnell in den Verein integriert. Erst übernahm Birgit den Verkaufsstand in der Halle, seit der Geburt des Stelioplast-Cups ziehen sie und ihr Mann Peter im Hinter-grund die Fäden. Das bestbesetzte Damen-Handballturnier Deutschlands findet am ersten August-Wochenende statt.

Seit 1998 - dem ersten Turnier - hat die Familie immer den gleichen, jährlichen Rhythmus. "Nach dem Abpfiff des Finals beginnt bereits die Planung für das nächste Jahr", erklärt Peter Stettler. Wobei vieles mittlerweile Routine ist. Waren früher noch sehr viele Vorbereitungstreffen nötig, reicht jetzt eines. "Wir sind ein festes Team von 20 bis 25 Leuten, da hat jeder seinen festen Bereich", erklärt Birgit Stettler. Dazu kommen dann während des Turniers noch rund 175 Helfer aus dem gesamten Verein.Kein Wunsch bleibt unerfüllt

"Ohne die ganzen ehrenamtlichen Helfer würde es das Turnier nicht geben", ist sich Peter Stettler sicher. Denn ob Essen, Trinken, die Technik, das Zelt, die Dekoration - um alles kümmert sich die Helfertruppe. "Bislang gab es noch keinen Wunsch, den wir einer Spielerin nicht erfüllen konnten", erklärt Birgit Stettler. Wegen der guten Betreuung fühlen sich die Mannschaften in Wittlich wohl und haben für die ehrenamtlichen Helfer auch immer ein paar nette Worte übrig. "Vor allem für die Kids ist das toll, wenn sie sich zum Beispiel mal mit 'ner Grit Jurack unterhalten können", sagt Peter Stettler. Die Woche vor dem Turnier bedeutet für den Sonderschullehrer und seine Frau dann Stress pur. Ab Montag beginnt die heiße Phase, ab Mittwoch heißt es aufbauen, sauber machen, putzen, dekorieren, Leitungen legen und und und. Die meisten der Helfer opfern ihren Urlaub für das Turnier, und sie tun es gern. "Wenn nach dem Turnier die Spielerinnen extra noch mal zu uns kommen, dann ist das Lohn genug", sagt Birgit Stettler. Vor zwei Jahren hatte eine Spielerin während eines Spiels einen Zahn verloren. Eine Helferin fuhr mit ihr nach Trier, wo der Zahn wieder eingesetzt wurde. Im nächsten Jahr brachte die Spielerin zum Dank der Helferin einen Kuchen mit. "Das sind die Momente, für die sich der Aufwand lohnt", sagt Birgit Stettler. Mittlerweile läuft die Maschinerie so gut, dass selten etwas schief geht. Das war damals - bei den ersten Turnieren - etwas anders. Peter Stettler erzählt: "Vor dem ersten Turnier bin ich rumgerannt und habe gefragt, wer noch ne Kabeltrommel hat, wer noch Kabelbinder. Da sind wir heute schon viel professioneller." Nicht zuletzt auch dank Peters Frau Birgit, die mit ihm zusammen hinter den Kulissen Strukturen geschaffen hat. Und die sorgen dafür, dass sich die Stettlers in diesem Jahr zwei Wochen vor dem Stelioplast-Cup noch eine Woche Urlaub gönnen können. Wenn es dann richtig losgeht, heißt es zwei Tage lang: das Beste geben. "Allerdings bleibt dann immer noch Zeit für eine Tasse Kaffee", sagt Peter. Und Birgit fügt hinzu: "Unsere Feste sind der Samstag und der Sonntagabend. Samstags kommen noch ein paar Spielerinnen und unterhalten sich ein bisschen mit uns. Sonntags, wenn alle Mannschaften abgereist sind, feiern wir etwas für uns." Doch in dieser lockeren Runde wird dann auch schon etwas Bilanz gezogen und besprochen, was im nächsten Jahr besser werden kann.Die Deutschen Meisterinnen sind dabei

Der Stelioplast-Cup der Handballspielgemeinschaft Wittlich findet am Samstag und Sonntag, 5. und 6. August, in der BBS-Sporthalle statt. Teilnehmer sind Champions-League-Sieger Viborg HK, Hypo Niederösterreich, der deutsche Meister und Pokalsieger HC Leipzig, der deutsche Vizemeister Bayer 04 Leverkusen, der 1. FC Nürnberg und die Trierer Miezen.

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