Der Krimi-Koch bittet zu Tisch

Was haben zwei Morde mit Wittlich zu tun? Das weiß bislang nur ihr "Erfinder", der Autor Edgar Noske. Er hat jedenfalls seinen Hauptkommissar Lemberg zum Ermitteln auch in die Kreisstadt geschickt. Warum? Das bleibt ungeklärt bis zur Buchpremiere.

Wittlich. Nach "Die Eifel ist kälter als der Tod", "Endstation Eifel" und "Im Dunkel der Eifel" erscheint nun Edgar Noskes vierter Eifel-Krimi "Letzte Ausfahrt Eifel" im Emons Verlag. Buchpremiere und Autorenlesung ist am Donnerstag, 8. Oktober, in der Wittlicher Buchhandlung Rieping. Immerhin: Der "vierte Auftritt des unkonventionellen Ermittlers Roger Lemberg" - so die Verlagsvorabinformation - soll ihn diesmal in die Altstadt von Wittlich führen. Nachlesen kann das jedermann dann nach der Buchpremiere. Der TV hat den Autor vorab um ein Interview gebeten. Der Autor macht's naturgemäß spannend: Viel verraten über seinen neuen Krimi will er noch nicht.

Mord und Totschlag sozusagen in Wittlich, der beschaulichen Kleinstadt! Wie sind Sie denn auf die Idee gekommen?

Edgar Noske: Die Handlung spielt überwiegend in Manderscheid. Zwei, drei Kapitel jedoch in Wittlich, vier, wenn Sie Altrich dazunehmen. Aber was für welche! Unbezahlbare Delikatessen, Erinnerungen an eine längst vergangene Liebe und nackte Lebensgefahr.

Und wo genau hat sich Ihr Ermittler Roger Lemberg hier inkognito herumgetrieben?

Noske: In der Altstadt. Steht dort an Markttagen wirklich ein Verkaufswagen von Otten aus Strohn? Ich beneide Sie. Aber was ist das für ein Monster, das oben an der Kurfürstenstraße gebaut wird?

"Letzte Ausfahrt Eifel" als Titel und dazu viel Blutrot in einer Reifenspur auf dem Coverbild. Worauf darf sich der geneigte Leser gefasst machen?

Noske: Auf viele doppelte Masken, Vorhänge und Böden.

Wie wäre es mit einem Krimi-Zitat: Welches ist Ihr Lieblingssatz, den Sie Ihren Ermittler sprechen lassen?

Noske: "Ich war schon immer gegen Hormone", knurrte Lemberg. "Die versauen einem die besten Jahre."

Ein Versuch, Kompliziertes einfach zu machen: Würde man behaupten: "Drei Dinge braucht ein guter Krimi" - welche würden Sie nennen?

Noske: Einen fesselnden Anfang, einen knisternden unterhaltsamen Mittelteil und einen überraschenden, möglichst mehrschichtigen Plot.

Von Mensch zu Mensch macht eine Autorenlesung Bücher "lebendig": Was bedeutet für Sie dieser Kontakt zu Ihren Lesern und denen, die es werden wollen?

Noske: Das ist wie für einen Koch, sich mit seinen Gästen zu unterhalten.

Ihre Biografie klingt abwechslungsreich: Was haben Sie denn als Verkäufer von Traktoren in Algerien erlebt, wovon Sie jetzt als Autor profitieren?

Noske: Leidensfähigkeit, Klima, Unterkünfte, Essen, Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis. Immer wenn es darauf ankam, haben die Kunden untereinander Arabisch gesprochen, was ich nicht beherrsche. Also lernt man Mienenspiel und Körpersprache lesen.

Zuletzt noch ein Frageklassiker: Was lesen Sie eigentlich gerade - und warum ist Ihre Lektüre vielleicht wert, weiterempfohlen zu werden?

Noske: "Sehnsucht nach Kapstadt" von Otto de Kat. Großartig, der Mann ist Herr seiner Sprache. Und "Reisen im Licht der Sterne" von Alex Capus: wunderbar leicht, dazu gerne ein Glas Rosé.

Zur Person: Edgar Noske, geboren 1957, ist seit 1991 freier Autor und lebt im Rheinland und in der Eifel. Dort engagiert er sich zum Beispiel im Geschichtsverein Prümer Land. Seine Biografie listet unter anderem auf: Ausbildung zum Industriekaufmann, Studium (Italienisch, Geschichte und Philosophie), Zivildienst, Aushilfskoch, Hilfskrankenpfleger, Taxifahrer, Verkäufer von Traktoren in Algerien und Tunesien, Inhaber eines Herrenausstattergeschäfts in Köln und Verkäufer von Flutlicht- und Freileitungsmasten für einen französischen Stahlbaukonzern.

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