Der Marktplatz wird zur Ruhezone

MANDERSCHEID. Einigkeit herrschte im Manderscheider Stadtrat, der über die Testphase für eine veränderte Verkehrsführung am Markplatz und einen unausgeglichenen Haushalt abstimmte.

Nur eine kurze Diskussion gab es im Stadtrat zur veränderten Verkehrsführung im Hinblick auf die Umgestaltung des Marktplatzes. Noch in diesem Jahr soll eine nicht ganz sechs Monate lange Testphase bis Ende Mai starten. Der Marktplatz soll in dieser Zeit für den Verkehr gesperrt werden. Die Autofahrer werden durch die Kirchstraße, die Einbahnstraße bleibt, am Gotteshaus vorbei in die Burgstraße gelenkt. Letztere wird zur Einbahnstraße mit einseitigem Parkverbot (der TV berichtete).Marktplatz: Praum sagt Ersatzstellplätze zu

Man solle zuerst die Pläne vorstellen, bevor man mit der Testphase beginne, das sei demokratischer, lautete die Kritik des Forums Stadtentwicklung. Bürgermeisterin Christel Praum entgegnete, dass sich die Teilnehmer in der Anwohnerversammlung bereits mit der Testphase einverstanden erklärt hätten. Man einigte sich darauf, den Plan demnächst im VG-Blättchen zu veröffentlichen. Einstimmig mit einer Enthaltung beschloss der Stadtrat die Testphase. "Wie sieht es mit den Ersatzstellplätzen aus?", fragte ein Anwohner in der Einwohnerfragestunde. Am Markt und in der Burgstraße fallen Parkplätze während der Testphase weg. Praum versicherte, dass die Ersatzplätze geplant, aber noch Grundstücksankäufe notwendig seien. Auf die Fragen, warum die Testphase statt wie gewünscht ein Jahr nun nur ein halbes Jahr dauere und warum sie nicht in die Hauptsaison für Touristen falle, antwortete die Bürgermeisterin: "Die Phase kann man verlängern, aber wir sollten die Sache nicht weiter verzögern. Ich wohne da, und es sind nicht so viele Autos unterwegs. Sie werden sehen, nach vier Wochen läuft das ganz entspannt." Der Mai gehöre auch schon zur Hauptsaison. Ebenfalls einstimmig und ohne große Diskussion beschloss der Rat den Haushalt der Stadt. Bevor er den Plan für 2007 vorstellte, sagte VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz: "Das macht nicht unbedingt Freude. Wir haben seit Jahren eine sehr, sehr schwierige Finanzsituation in der Stadt Manderscheid. In den letzten 15 Jahren war kein Ausgleich möglich." Im Verwaltungshaushalt sind Einnahmen von 1,283 Millionen Euro eingeplant und Ausgaben von 1,823 Millionen. Daraus ergibt sich ein Fehlbetrag von rund 540 000 Euro. Der Vermögenshaushalt hat ein Volumen von rund 260 000 Euro. Zu den Steuern und Gebühren sagte Schmitz: "Hier ist keine Anhebung vorgesehen. Wir sind an der Schmerzgrenze angekommen." Einen Hoffnungsschimmer sah er aber doch: den Forsthaushalt. Nach Jahren der Minusbeträge wird hier mit einem Plus von 10 000 Euro gerechnet. Schmitz: "Das hat es in Manderscheid noch nie gegeben!" Der Forst profitiert von einem einträglichen Holzverkauf, aber auch von einer neuen Struktur mit weniger Mitarbeitern. Wolfgang Moritz regte an, sich angesichts steigender Strompreise über Alternativen wie Strom aus Holz Gedanken zu machen. "Dem haben wir uns nie verschlossen", sagte Schmitz und erinnerte dran, dass der Tagungsort, das Maarmuseum, mit Erdwärme geheizt werde. Zur Fotovoltaik im Freibad meinte er: "Da werden wir uns noch Kritik anhören müssen, denn mit Fotovoltaik dauert es länger, bis das Wasser warm ist." Ansonsten sei bei den Energie-Alternativen Eile geboten, um in den Genuss von Subventionen zu kommen. (Weiterer Bericht folgt.)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort