Der Norden marschiert dem Süden voraus

Der Eifelsteig von Aachen bis Trier endet vorerst an der Landesgrenze bei Wiesbaum in der Verbandsgemeinde Hillesheim. Bis auf den Submarkenweg bei Wittlich ist der Verlauf der anderen Zubringerwege ungewiss. Auch der Verlauf des Eifelsteigs selbst steht in der rheinland-pfälzischen Eifel nicht endgültig fest.

Wittlich/Prüm. Gute Nachrichten für alle Wanderfreunde: In Nordrhein-Westfalen seien die Markierungsarbeiten für den Eifelsteig weitgehend abgeschlossen und die zielführende Beschilderung sei im vollen Gang, sagt Uschi Regh, Pressesprecherin der Eifel-Tourismus GmbH (ET). Der in Prüm beheimatete Zusammenschluss von Eifeler Gebietskörperschaften hat die Planung für den Premium-Wanderweg übernommen. Ziel der ET ist die Eröffnung des Eifelsteigs zur Wandersaison 2008. Nach Auskunft von Regh soll in Nordrhein-Westfalen noch in diesem Jahr die Beschilderung und Möblierung des rund 140 Kilometer langen Eifelsteigs und der 280 Kilometer der so genannten Submarkenwege abgeschlossen werden. Und in Rheinland-Pfalz? "Wir haben Rainer Brämer gebeten, die Wegeverläufe innerhalb der bekannten Trassenführung Eifelsteig zu überprüfen, um die Qualität des Deutschen Wandersiegels zu gewährleisten", teilt Regh mit. Parallel dazu prüfen die Verbandsgemeinden derzeit noch die Strecken. Aus diesen Gründen kann die ET "keine konkreten Streckenverläufe zum Eifelsteig benennen". Die Tourismusorganisation geht davon aus, dass "diese Abstimmungen zur Qualität und Durchführbarkeit für den rheinland-pfälzischen Streckenverlauf zeitnah umgesetzt werden können". Es sei das Ziel, die Planung der wegweisenden Beschilderung nach dem neuen Wanderwegeleitfaden Rheinland-Pfalz bis Jahresende zu bewerkstelligen. Nicht nur beim Eifelsteig selbst, der später einmal von Trier über Manderscheid, Daun, Gerolstein, Hillesheim, Blankenheim, Nettersheim, Gemünd und Monschau bis Aachen-Kornelimünster führen soll, lassen sich die Rheinland-Pfälzer Zeit. Endgültige Planung bis 25. Dezember

Weder im Eifelkreis Bitburg-Prüm noch im Vulkaneifelkreis stehen bisher die Routen für die Zubringerwege endgültig fest. Nach Auskunft von Rudolf Müller von der Kreisverwaltung in Bitburg hänge die genaue Routenführung vom Verlauf des geplanten Ardennensteigs ab. Dieser Premium-Wanderweg wird derzeit in Ost-Belgien geplant und soll das westliche Bitburg-Prümer Kreisgebiet erschließen. Die Route des Eifelsteigs läuft an diesem Landkreis vorbei, ohne ihn zu berühren. Auch bei der Kreisverwaltung in Daun sind keine abschließenden Daten für Submarkenwege bekannt. Nach Auskunft von Pressesprecherin Diane Lorig sollen die Verbandsgemeinden bis 15. Dezember die endgültigen Planungen vorlegen. Die Verbandsgemeinden sowie die verbandsfreien Städte entlang des Wegs sind für die Planung der Submarkenwege verantwortlich. Konkreter sind die Pläne für den Zubringer zum Hauptwanderweg im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Dort gibt es seit rund einem Jahr den Vorschlag eine 43 Kilometer lange Schleife ab Karl entlang des Lieserpfads nach Wittlich zu führen. Von dort aus soll es über Altrich, Salmtal, Dreis, Dodenburg, Heckenmünster und Dierscheid zum Blankenheimer Kreuz bei Kordel im Landkreis Trier-Saarburg gehen. Dort trifft der Weg wieder auf die Hauptstrecke. Im Dezember 2006 hatte der VG-Rat Wittlich-Land sich für diesen Submarkenweg im Wittlicher Land ausgesprochen (der TV berichtete). Nach Auskunft von Herbert Billen von der VG-Verwaltung Wittlich-Land wolle "Wanderpapst" Rainer Brämer den Weg noch begutachten. Der sei jedoch derzeit auf der Hauptstrecke unterwegs. Ein Termin für die Begehung der Wittlicher Schleife steht laut Billen deshalb noch nicht fest. Meinung Unendliche Geschichte Es hakt offensichtlich mächtig beim Projekt Eifelsteig. Während der Premium-Wanderweg im Norden der Eifel noch in diesem Jahr fertig gestellt werden soll, feilen die Verantwortlichen im Südteil quälend lange an der Strecke herum. An Erklärungsversuchen für diese unendliche Geschichte wird es sicherlich nicht mangeln, wenn die verantwortlichen Touristiker und Gebietsfürsten Antworten geben sollen. Die dürften angesichts der Realität jedoch nur ein schwacher Trost sein. Fakt ist, dass es in der touristisch doch ach so einigen Eifel mit den Gemeinsamkeiten nicht so weit her zu sein scheint. Ein Indiz dafür ist, dass die Zubringer-Wege zum Eifelsteig bisher ebenfalls noch nicht endgültig feststehen. Da ist es symptomatisch, dass offensichtlich mit Wittlich und der VG Wittlich-Land zwei Kommunen am weitesten mit ihren Ideen zu sein scheinen, die noch nicht einmal dem Eifel-Tourismus-Verbund angehören wollen. Die Eröffnung des Eifelsteigs zur Wandersaison 2008 können sich die Verantwortlichen in Wittlich aber wohl auch abschminken, weil nach einem Jahr noch nicht einmal diese Schleife vom Wanderpapst Rainer Brämer abgesegnet worden ist. h.jansen@volksfreund.de

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