Der Tod des Erzbischofs

Wittlich · Ein Vortrag über Richard von Greiffenklau lockte zahlreiche Besucher an. Es ging um dessen Leben, aber vor allem auch sein Ableben.

 Die Zuhörer verfolgen den Vortrag in der Casa Tony M. Foto: privat

Die Zuhörer verfolgen den Vortrag in der Casa Tony M. Foto: privat

Foto: (m_wil )

Wittlich (red) Was vielleicht wie ein Vortrag über metaphysische Phänomene in der Säubrennerstadt klang, war dann doch ein seriöser Vortrag über den Tod des Kurfürsten und Erzbischofs Richard von Greiffenklau 1531 auf Burg Ottenstein in Wittlich, den Dr. Stefan Heinz gekonnt und höchst unterhaltsam im Saal der Casa Tony M. auf Einladung des Kulturamtes der Stadt Wittlich hielt.
Wenn einer Leben und Wirken Richard von Greiffenklaus kennt, dann Heinz, der mit einer mehr als 1200 Seiten umfassenden Dissertation über diesen mächtigen Mann und sein einzigartiges Grabmal im Trierer Dom promoviert hat. Wittlich war zu Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts eine kleine Stadt mit schätzungsweise 1000 Einwohnern. Viel Grund und zahlreiche vor allem volkswirtschaftlich wichtige Immobilien befanden sich nicht im Besitz von Wittlichern, sondern in dem des Klosters Himmerod. Die Bevölkerung war durch das schlechte Wetter und karge Ernten, bedingt durch die sogenannte "kleine Eiszeit", und den "letzten Ritter", Franz von Sickingen, der marodierend durch die Lande zog, schwer gebeutelt.
Richard von Greiffenklau war als Kurfürst von Trier einer der sieben Männer, die den deutschen Kaiser wählten, also einer der mächtigsten Fürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Natione Im damals als gesegnet geltenden Alter von 64 Jahren zog er von Aachen in seine Residenzstadt Trier. Er erkrankte und wurde auf seine Burg Ottenstein in Wittlich gebracht, wo er am 13. März 1531 starb. Zwei Tage wurde sein Tod geheim gehalten, dann wurde der Kurfürst und Erzbischof in St. Markus aufgebahrt und schließlich nach Trier gebracht. Im Dom zu Trier hatte sich Greiffenklau bereits zu Lebzeiten einen prunkvollen Renaissance-Epitaph errichten lassen, in dem er seine letzte Ruhe fand. Auf die künstlerischen Details ging der Referent ein und ermöglichte so den zahlreichen Zuhörer einen neuen Zugang zu dem Grabmal.
Noch lange stellten die interessierten Besucher des Vortrages Dr. Heinz Fragen und baten um weitere Erläuterungen, bis ein sehr anregender Abend sein Ende fand.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort