"Die Altlasten sind raus"

Wittlich · Das Grundstück der ehemaligen französischen Schule - ein Überbleibsel eines Konversionsprojekts - war mit Öl verunreinigt. Der Käufer, die Bitburger Fandel & Palzkill Grundstücks GmbH, hat 1500 Tonnen belasteten Boden mit Baggern abgetragen. Die 5000 Quadratmeter große Fläche gegenüber der St. Bernhardskirche soll Ende 2015 für den Wohnungsbau vermarktet werden.

Wittlich. "Bis vor wenigen Tagen roch man das Öl noch, wenn man am Grundstück vorbeiging", sagt Anwohner Hans-Jürgen Poth. Der 80-jährige Rentner wohnt seit 50 Jahren in der Nähe des Grundstücks, auf dem einmal die ehemalige französische Grundschule stand.
Ursprünglich sollte das 13 000 Quadratmeter große Konversionsgelände in einem Stück vermarktet werden. Doch das war nicht möglich. Denn das Gelände der ehemaligen französischen Grundschule gegenüber der St. Bernhardskirche war mit Öl verunreinigt. Vermutlich war der Öltank der Schule schon in den 1980er Jahren leckgeschlagen.
2006 kaufte die Fandel & Palzkill Grundstücks GmbH aus Bitburg das 5000 Quadratmeter große Schulgelände und riss das Gebäude ab. Gras wuchs über die Fläche. Die Brache verwilderte. Anwohner beunruhigte das verunreinigte Grundstück inmitten des Wohngebietes.
Doch nach jahrelangem Stillstand tauchten dort vor sieben Monaten Bagger auf. Von Zeit zu Zeit wurde Erdreich abgetragen und mit Lastwagen fortgekarrt - dann herrschte wieder rätselhafter Stillstand. "Wir kommen nicht dahinter, was sich da tut", sagt Poth.
Marco Palzkill von der Fandel & Palzkill Grundstücks GmbH erklärt die Verzögerungen bei den Baggerarbeiten: "Wir mussten mehrmals auf die Ergebnisse von Laboruntersuchungen warten, die uns anzeigten, wo noch kontaminierte Erde war, die wir abtragen mussten." Doch nicht das ganze Grundstück soll mit Öl verseucht gewesen sein. "Verunreinigungen gab es nur in einem 50 bis 100 Quadratmeter großen Gebiet rund um die Stelle, wo wir den alten Öltank ausgebaggert haben", sagt Palzkill. 1500 Tonnen kontaminierten Boden aus einer Tiefe von vier bis fünf Metern habe die Firma abgetragen und zu einem Entsorgungsbetrieb nach Saarburg abtransportiert. "Die Altlasten sind raus. Wir sind in den letzten Zügen."
Danach wird die Grube mit sauberem Erdreich aufgefüllt. Dabei soll Kalk zur Verfestigung untergemischt werden. Palzkill: "Wenn wir die Sanierungszielwerte erreichen, wollen wir die Fläche Ende 2015 für die Wohnbebauung vermarkten." Zu den Entsorgungskosten der Altlasten und dem gezahlten Grundstückspreis an die Bundesanstalt für Immobilien möchte das Unternehmen keine Auskunft geben.

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