Die Bücherminis sind begeistert

Seit Jahresbeginn erhalten alle Neugeborenen der Stadt ein Paket zur Sprach- und Leseförderung. Der TV besuchte eine Wittlicher Familie, die vor kurzem Nachwuchs bekommen hat.

 Thomas Hauer, Birgit Trapp und ihre drei Kinder sind Besitzer des Büchermini-Startpakets. TV-Foto: Simon Bauer

Thomas Hauer, Birgit Trapp und ihre drei Kinder sind Besitzer des Büchermini-Startpakets. TV-Foto: Simon Bauer

Wittlich. Für Bea ist sie bisher nicht viel mehr als ein Spielzeug. Mal dient die so genannte Leselatte als wenig ergiebiges Stützobjekt aus Plastik, mal erinnert sie die Dreijährige an einen Anschnaller aus dem Auto. Die Messlatte, die ursprünglich zum Anhängen im Kinderzimmer gedacht ist, kann aber mehr. Sie informiert Beas Eltern, Birgit Trapp und Thomas Hauer, zum Beispiel über Phasen der Leseentwicklung ihrer Kinder, abzulesen an Alter und Größe.Birgit Trapp weiß wie wichtig Leseimpulse schon in den ersten Lebensjahren sind. Die gelernte Krankenschwester kümmert sich seit fünf Jahren um den Nachwuchs: "Kinder wollen Geschichten hören, sie erkennen Dinge wieder und erinnern sich. Das ist eine tolle Sache", erzählt sie. Nach 16 Berufsjahren hatte sie während der Schwangerschaft das Gefühl, die Decke könnte ihr auf den Kopf fallen. "Man ist zunächst unerfahren, der Alltag ändert sich erheblich. Mit der Zeit gewinnt man aber an Routine", sagt sie.Ganz still liegt Jule Hauer neben ihrer Mutter auf dem Sofa, sie erblickte vor wenigen Wochen das Licht der Welt. Der Behördengang nach der Geburt brachte den dreifachen Eltern das Büchermini-Startpaket. Seit Jahresanfang bekommen es alle Wittlicher Babys. Die Aktion der Stadtbücherei Wittlich möchte jungen Eltern unter die Arme greifen: Mit einem Bilderbuch, einer Liste empfehlenswerter Kinderbücher und der besagten Messlatte wurde ein Paket geschnürt, das Kinder Schritt für Schritt in die Welt hineinwachsen lassen soll. Für Thomas Hauer ist das Lesen in der Erziehung eine wichtige Sache: "Wenn man die Kinder nur vor dem Fernsehen parkt, sind sie ganz passiv. Es ist viel besser, wenn sie herumlaufen, sich Gedanken machen und die Welt entdecken", sagt Hauer. Damit jedes Kind die Chance zu einer gesunden Entwicklung erhält, sei die Rolle der Eltern entscheidend. "Da müssen wir Vorbild sein: vorlesen, erzählen und Bücher rundherum. Die Informationen der Bücherminis sind da schon ein guter Ratgeber", sagt Birgit Trapp.Als die Eltern in freudiger Erinnerung über ihre eigenen Leseerfahrungen berichten, will auch die fünfjährige Nina ihr Lieblingsbuch zeigen. Es geht um eine Hexe, die auf ihrem Besen reitend sich in ein magisches Haus verirrt und Abenteuer erlebt. Schon die Eltern faszinierte das Thema in ihrer Kindheit. Birgit Trapp: "Die Geschichte der kleinen Raupe Nimmersatt oder Bücher von Preußler habe ich gerne gelesen. Bei der kleinen Hexe war ich manchmal so gebannt, dass ich bis spät nachts unterm Kopfkissen gelesen habe."

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