Die Fährten mit dem Loch

WITTLICH. Nicht nur im Mundwald oder am Portnersberg klackern die Stöcke: Die hübsche Landschaft im Wittlicher Tal umlaufen "Nordic Walker" schon längst sportlichen Schritts. Kurz vor dem Ziel ist jetzt das Projekt, rund um die Stadt Routen gezielt für die Trendsportart auszuweisen. Nur noch die Beschilderung fehlt. Fünf Strecken stehen fest.

Was der Maare-Mosel-Radweg im ganz Großen für Zweiräder, das sollen fünf Nordic Walking Parcours im Kleinen für Fußgänger mit dem Stockpaar werden: Ein interessantes Freizeitangebot, von dem Tourismus und Gastronomie aber auch mancher Verein profitieren könnte. Getauft sind die Strecken längst, und ihre Namen machen sich sicher gut in jedem touristischen Prospekt. Sie heißen Mühlen-, Wingert-, Panorama-, Römer- und Zwei-Wälder-Route und zeugen vom "natürlichen" Potenzial der Wittlicher Landschaft. Ein Flyer, Auflage 10 000 Stück, dokumentiert grafisch übersichtlich ihre Lage und ihre Besonderheiten. In Zukunft sollen so auch ortsunkundige NW-Sportler für die frische Luft rund um die Kreisstadt begeistert werden. Das Konzept des Stadtmarketingvereins gemeinsam mit Vereinen, die NW anbieten, ist fast umgesetzt: Ziel war es, einen Baustein zur besseren touristischen Erschließung der Landschaft um Wittlich beizusteuern. Die Routen in den Schwierigkeitsgraden leicht, mittel und schwer sind naturgemäß nicht nur für NW-Fans geeignet, sondern können auch neue Wanderer oder Mountainbiker in die Gegend locken. Das professionelle Ergebnis ist ein Gemeinschaftsprojekt von Volkshochschule, Wittlicher Turnverein, Polizeisportverein und Freizeitsportclub Bombogen. Unter der Regie des Stadtmarketingvereins wurde das Projekt umgesetzt. Kostenpunkt: 8800 Euro; davon trägt die Stadt 5000 als Zuschuss, und bislang gibt es 2250 Euro von Sponsoren. Die Differenz trägt der Stadtmarketingverein. Auftritt aus einem Guss

Hätte das Projekt "extern" von einer Agentur betreut werden müssen, wären laut Rechnung des Stadtmarketingvereins schätzungsweise Kosten von 17 000 Euro entstanden. Im "Paket" mit inbegriffen sind neben den Vorarbeiten (zum Beispiel: Auswahl der Wegeführung, Abgehen und Abmessen der Strecke, Klärung von Wegerechten, Diskussion mit dem zuständigen Ausschuss) auch die begleitenden Maßnahmen wie die Werbemittel vom Flyer bis zum geplanten Internet-Auftritt und nicht zuletzt die Beschilderung. Die soll in der Zeit zwischen Säubrenner Kirmes und Bernkasteler Weinfest aufgestellt werden. Bei deren Gestaltung ist darauf geachtet worden, das einheitliche Konzept fortzuführen. So sind darauf abgebildete Streckenführungen mit der Gestaltung der Flyer abgestimmt. Die Schilder selbst stellt das Überbetriebliche Ausbildungszentrum (ÜAZ) her, das Kontakt mit dem Stadtmarketingverein aufgenommen hatte. Schreinermeister Kurt Moseler hat sich bei dem Entwurf zu der Konstruktion an Vorbildern anderer Strecken orientiert. Sie umrahmen die Schilder, die die Wittlicher Firma Wassmuth herstellt. Mit einem kleinen Satteldach, rustikal verzapft sollen die Fichte-Schilder an Parkplätzen am Streckenstart informieren. "Ich bin überzeugt, die halten 15 bis 20 Jahre", sagt der Schreinermeister zur geschätzten Lebensdauer. Außerdem werden die Nordic-Walking-Routen in das Verkehrsleitsystem der Stadt integriert, um auch auf die Attraktion hinzuweisen und auf den Strecken selbst sind kleine Schilder angebracht. Ein großes "Brimborium", eine offizielle Eröffnung, wird es allerdings dieses Jahr nicht geben. Karsten Mathar vom Stadtmarketingverein sagt: "Wir wollen ein Jahr abwarten, wie sich die Strecken als touristisches Werkzeug bewähren. Dann gibt es eine Extra-Aktion." Bis dahin wundert sich bestimmt auch in Wittlich niemand mehr über die typischen Fährten mit dem Fuß- und Stockabdruck, die die Walker hinterlassen.

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