Die Mähdrescher sind startklar

Wittlich · Die Landwirte beginnen in den nächsten Tagen mit der Getreideernte. Als erste Frucht ist die Wintergerste reif. Die Bauern erwarten bei dieser Sorte einen geringeren Ertrag als in den beiden Vorjahren. Es war insgesamt zu trocken.

 Die Wintergerste ist in der klimatisch begünstigten Wittlicher Senke bereits größtenteils reif. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die Wintergerste ist in der klimatisch begünstigten Wittlicher Senke bereits größtenteils reif. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimmling ("TV-Upload kimmling"

Wittlich. In diesen Tagen schauen die Landwirte besonders genau, wie das Getreide auf ihren Feldern steht. Und sie entnehmen Proben, um den Feuchtigkeitsgehalt des Korns zu messen. Maximal 15 Prozent darf der Feuchtegehalt betragen, liegt er darüber entstehen Trocknungskosten, die den Preis drücken.
In der klimatisch begünstigten Wittlicher Senke werden voraussichtlich Ende dieser Woche die ersten Mähdrescher zum Einsatz kommen, um die Wintergerste zu ernten. Sie wird vornehmlich für Viehfutter verwendet. Lohnunternehmer Hans-Peter Kranz aus Altrich steht jetzt in ständigem Kontakt zu seinen Kunden, er wird voraussichtlich am Freitag mit einem seiner fünf Mähdrescher die ersten Felder abernten.
Nach einer langen Durststrecke haben die Niederschläge vor knapp zwei Wochen dem Sommergetreide in Rheinland-Pfalz gut getan - vorerst. Bei der Wintergerste sieht es allerdings nicht so gut aus, für diese frühe Getreideart ist der Regen zu spät gekommen.
Manfred Zelder, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, rechnet mit einer 20 bis 30 Prozent geringeren Menge als in den beiden guten Vorjahren. Standorte mit tiefgründigen Böden sind bei Trockenheit deutlich im Vorteil. Steht das Getreide auf eher sandigen Böden, leidet die Pflanze mehr. Die Körner bleiben klein.
Positiv ist derzeit die Preisentwicklung. In den vergangenen zwei Wochen ist aufgrund der zu erwartenden geringen Erntemenge der Preis für Wintergerste gestiegen. Sie wird derzeit für 14 bis 14,50 Euro pro Doppelzentner gehandelt. Die Preise schwanken allerdings täglich.
Dies gilt auch für die anderen Getreidesorten und die Ölfrucht Raps, die noch reifen und erst in den kommenden Wochen gedroschen werden.
Weizen und Raps werden an der Börse notiert. Waldemar Braband, Betriebsstellenleiter der Raiffeisen-Waren-Zentrale (RWZ) in Wittlich, sagt: "Das ist ein völlig freier Markt, genauso wie beispielsweise beim Heizöl."
Noch sei nicht absehbar, wohin sich die Preise entwickeln. Politische Einflüsse, Währungsschwankungen und der weltweite Wettermarkt seien wesentliche Faktoren.Extra

In unserer Heimat baut man fünf verschiedene Getreidearten an: Roggen, Weizen, Gerste, Mais und Hafer. Aus Roggenmehl werden zum Beispiel dunkle Vollkornbrote gebacken. Roggen wird auch als Viehfutter verwendet. Weizenmehl nimmt man zum Backen von Kuchen, Brötchen und Weißbrot. Auch Nudeln bestehen zumeist aus Weizenmehl. Gerstenprodukte sind zum Beispiel Grieß und Graupen. Gerste wird auch zur Bierherstellung gebraucht. Außerdem ist sie gutes Kraftfutter für Tiere. Aus Mais werden zum Beispiel Cornflakes und Popcorn gemacht. Mais ist ebenfalls ein gutes Futter für Nutztiere. Das gilt auch für den Hafer. Aber ihr kennt bestimmt auch die gesunden Haferflocken und Müsliriegel. sim

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