Die Patinnen für Oma und Enkel

Landrätin Beate Läsch-Weber und Schauspielerin Barbara Philipp sind die Patinnen des Mehrgenerationenhauses, das am Samstag, 31. Mai, ab 14 Uhr mit einem Haus- und Hoffest offiziell Eröffnung feiert.

Wittlich. Die Kurfürstenstraße 10 ist Wittlichs neue Adresse für jedes Lebensalter: Hier steht das Mehrgenerationenhaus. In derselben Straße "regiert" auch Landrätin Beate Läsch-Weber, und die gebürtige Wittlicherin Barbara Philipp ist eine Straße weiter groß geworden, bevor es sie in die Welt des Films zog. So ist die Schauspielerin auch zu Dreharbeiten in Spanien, zum offiziellen Geburtstag ihres "Patenkinds", dem Mehrgenerationenhaus. Dafür ist die Patin aus dem Kreishaus vor Ort, wenn gefeiert wird. Doch so eine Patenschaft soll ja auch eine Einweihung überdauern. Wahlberlinerin Barbara Philipp hat sich deshalb überlegt, im Mehrgenerationenhaus zum Beispiel einen Workshop anzubieten oder zu einer Lesung einzuladen. Die Schauspielerin, die gerade einen Tatort mit Ulrike Folkerts abgedreht hat, sagt: "Wenn ein Generationenhaus es schaffen sollte, verschiedene Altersgruppen zu gemeinsamen Aktivitäten zusammenzuführen, und Vorurteile und Berührungsängste abbaut, glaube ich, wäre viel erreicht. Da ja heute die klassischen Großfamilien mit mehreren Generationen unter einem Dach kaum noch existieren, könnte das ja ein Ort sein, wo man sich wieder besser verstehen lernt." Sie selbst erfahre das im Beruf: " Ich habe das Glück, einen Job zu machen, in dem ich immer mit mehreren Generationen zu tun habe, denn meine Kollegen sind zwischen vier und 85 Jahren alt." Und die Mutter- wie die Tochter-Rolle kennt Barbara Philipp ebenfalls. Sie erzählt von der Arbeit mit Jugendlichen für den "Kika-Krimi": "Wir haben uns super verstanden, weil ich die nicht wie junges Gemüse behandele, sondern wie Partner. Man lernt viel voneinander." Sie fügt an: "Die Leute müssen wieder lernen mehr aufeinander einzugehen. Jugendliche haben oft festgefahrene Vorstellungen von Älteren und kapseln sich ab. Aber Ältere nähren diese Vorstellungen leider auch zu oft. Dabei fällt mir immer auf: Mit Interesse, Offenheit und Neugierde lassen sich Barrieren schnell brechen, und meistens erfährt man Unglaubliches."Ähnliches wünscht sich Landrätin Beate Läsch-Weber als eine der Möglichkeiten, die die neue Einrichtung, eine von 500 bundesweit, bieten kann. So schreibt sie, sie setze sich für das Mehrgenerationenhaus als Patin ein, weil "es die Chancen des demografischen Wandels nutzt, indem es vielfältige Kompetenzen unserer Senioren für unsere Gesellschaft erschließt und ein generationenübergreifendes Netzwerk spannt". EXtra Das Mehrgenerationenhaus - Haus der Familie Wittlich steht in Trägerschaft des Deutschen Kinderschutzbundes Bernkastel-Wittlich und wird gefördert von Europäischem Sozialfond, Bund und Land. Die Einrichtung dient dem Miteinander der Generationen und Kulturen. Das Eröffnungsfest in der Kurfürstenstraße 10 ist am Samstag ab 14 Uhr mit Flohmarkt, Schminken für Kinder, Experimenten, Auftritten des Wittlicher Frauenchors "Rock & Blu(e)s", der "boomwhackers" (Peter-Wust-Gymnasium), der Breakdancer "battle fanatix" (Haus der Jugend), der Trierer Big Band "Frame of Green" und Zauberer "Waltino". Wer mit drei Generationen kommt, erhält 50 Prozent Rabatt auf die erste Runde Kaffee und Kuchen. Außerdem können Besucher Stühle für ein kreatives Projekt mitbringen. (sos)

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