Die Pfadfinder für das neue Rathaus

Der Stadtratsbeschluss steht: Das neue Wittlicher Rathaus soll auf den provisorischen Parkplatz in der Karrstraße. Doch wie kommt man zum neuen Verwaltungsdomizil - auch im Hinblick darauf, dass wegen der Folgen einer Kommunalreform Landeszuschüsse auf Eis liegen? Die Verwaltung prüft nun mehrere Wege.

Wittlich. Drei Vorschläge zum Rathausneubau hat die Stadtverwaltung dem Rat in nicht öffentlicher Sitzung vorgelegt. Darin werden Wege aufgezeigt, wie man auch ohne Landeszuschuss - im Raum stehen etwa 1,5 Millionen Euro - zum Wunschprojekt kommen könnte. "Fakt ist, dass wir nicht rechtzeitig vor Baubeginn eine Entscheidung über Zuschüsse von Landesseite erwarten können", sagt Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Deshalb habe man dem Rat drei Vorschläge gemacht, wie man das Projekt dennoch stemmen könne. Rund fünf Millionen Euro soll der Neubau kosten. Als mögliche Wege zum Ziel auch ohne die 1,5 Millionen vom Land, legte die Verwaltung jetzt dem Rat drei Denkmodelle vor, über die aber noch nicht entschieden wurde. Erstens: Die Stadt baut selbst, wobei die Kommunalaufsicht womöglich dagegen wäre, zweitens: Man nehme Stadtwerke oder Stiftung der Stadt als Investoren und miete sich ein und drittens: Man verlängert den Mietvertrag im Stadthaus, aus dem man eigentlich 2011 ausziehen wollte.Mit klaren Vorstellungen in den Stadtrat

Wie bleibt man jetzt handlungsfähig, ist die Frage. Ulrich Jacoby erläutert: "Der Ratsbeschluss steht. Wir arbeiten weiter an der bisherigen Planung und wollen mit klaren Vorstellungen in einen der nächsten Stadträte gehen." Das Entscheidende sei zunächst ein Raumprogramm, das zum Einen den Ist-Bestand der Verwaltung berücksichtige, andererseits so flexibel sei, mögliche Varianten im Zuge einer Gebietsreform fassen zu können. "Wir werden versuchen, im Raumprogramm alle Unwägbarkeiten einzufangen", sagt Jacoby. Für das "Stiftungs-Modell" müsse deren Satzung nicht geändert werden. Auch die Stadtwerke als Investoren seien möglich, da deren Haushalt nicht von der Kommunalaufsicht geprüft, sondern deren Bilanzen hinsichtlich der reinen Wirtschaftlichkeit von Mittelrheinischen Treuhand in Koblenz beurteilt würden. Extra Rathausneubau: 13 Jahre war die Verwaltung in 39 Containern auf dem heutigen Parkplatz Ecke Beethovenstraße/Talweg. 1996 zog man mit Stadtwerken für 290 000 Euro im Jahr ins Stadthaus. Der Mietvertrag endet 2011. Mit 20 (CDU, FDP, Grüne) zu zehn Stimmen entschied sich der Rat im Oktober 2006 für den Standort Karrstraße. SPD und FWG favorisierten ein Grundstück neben der Verbandsgemeindeverwaltung, Kurfürstenstraße.

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