Wittlich. (red) Als Friedrich von Ehrenberg mit seinen Rittern 1397 Wittlich belagerte, konnte er wohl kaum ahnen, dass die Wittlicher sich daran noch über 600 Jahre später erinnern würden. Und sie erinnern sich nicht nur, sie feiern sogar ein Fest. Doch denken die Wittlicher dabei keineswegs an den Belagerer, sondern - Friedrich würde sich im Grabe umdrehen - an ein Schwein.

Als bei der Belagerung der Stadt nämlich ein Wächter den Riegel zum Versperren des Tores nicht finden konnte, ersetzte er ihn durch eine Rübe. Jeder Wittlicher weiß: Eine Sau fraß die Rübe, die Belagerer stürmten die Stadt, und die wütenden Wittlicher brieten die arme Sau.

Zum Gedenken an dieses denkwürdige Ereignis veranstalten die Wittlicher von Freitag, 15. August, bis Montag, 18. August, die Säubrennerkirmes. Ein großer Vergnügungspark lockt dann mit rasanten Fahrgeschäften, wie etwa "Top Spin", eine Attraktion, die die Fahrgäste kopfüber um die eigene Achse wirbelt. Weniger Hartgesottene können sich auf dem 45 Meter hohen Riesenrad vergnügen, dem Wahrzeichen des Rummelplatzes. Der öffnet am Freitagabend um 18.30 Uhr. Mit Einbruch der Dunkelheit wird dann ein Licht auf die Stadtgeschichte geworfen: Am Freitag um 21.30 Uhr wird im Stadtpark die Säubrenner-Sage aufgeführt. Wie vor 600 Jahren wird Friedrich von Ehrenberg im Fackelzug mit seinen Rittern zum Marktplatz reiten.

Belagerungstrunk auf dem Marktplatz

Dort wird zur Musik des Wittlicher Blasorchesters der Belagerungstrunk ausgegeben. Zur gleichen Zeit starten auf der Musikbühne am Pariser Platz die "Dompiraten" mit Coversongs von BAP und anderen kölschen Bands durch.

Am Samstag geht es dann ab 14.30 Uhr den Schweinen an den Kragen. Sie werden unter Geleit des Festzuges zum Marktplatz gebracht.

Später schneidet Bürgermeister Ralf Bußmann die erste Sau an. Anschließend wird der Saubraten ausgegeben. Abends sorgt die Gruppe "Soul Kitchen" am Marktplatz für Stimmung.

Derweil rocken die "Jomtones" mit Hits aus den 70ern am Pariser Platz. Auch am Sonntagabend machen Bands die Kirmes zum musikalischen Ereignis. Die "Wild Bobbin' Baboons" lassen am Marktplatz die 50er Jahre wieder aufleben.

Wer eine frischgegründete Band aus der Region hören möchte, sollte sich am Pariser Platz einfinden. Dort spielen "time-less" aus Trier "unplugged", also mit akustischen Instrumenten. Der Montag startet ab 10.30 Uhr mit einem Frühschoppen an den Weinlauben. Abends geht es auf der Musikbühne Marktplatz mit "Winfried Stark" und seinen "Original Steigerwäldern" zünftig zu. Am Pariser Platz bricht "Sky" alle Konventionen und nimmt auch eine Geige ins Programm auf. Sowohl "Sky" als auch "Winfried Stark" legen um 21 Uhr los.

Die ganze Säubrennerkirmes über gibt es auf dem Platz an der Lieser einen Handwerkermarkt. Dort präsentieren mehr als 40 in traditionelle Gewänder gekleidete Handwerker ihre Kunst.

Während der Säubrennerkirmes gelten für die Busse Sonderfahrpläne.

Nähere Informationen gibt es beim Kulturamt unter Telefon 06571/ 14660.