Die Wittlich-Vorhersage

Über die Empfehlungen zum weiteren Verfahren in Sachen Masterplan für die Innenstadt informierten sich Bau-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Marketingausschuss in einer gemeinsamen Sitzung.

Wittlich. Ob die Stadt einen Masterplan Innenstadt in Auftrag gibt, entscheidet der Stadtrat nicht vor September. Eine Vorberatung gab es in der Sitzung von Bau-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Marketingausschuss, in der Professorin Ursula Stein und Architektin und Stadtplanerin Adelgard Weyell die bisherigen Schritte Revue passieren ließen. Beide hatten den Bürgerworkshop im April geleitet und die daraus gewonnen Eindrücke in ihre Empfehlungen aufgenommen, die sie mit dem Slogan titelten: "Wittlich 2030 - Ich gehe gerne in die Innenstadt". An den zwei Schwerpunkt-Fragen "Welche Rolle spielt 2030 die Innenstadt innerhalb der Gesamtstadt?" und "Wer lebt 2030 in der Innenstadt? Wie sieht das Wohnen der Zukunft aus?" empfehlen sie den weiteren Arbeitsprozess zu orientieren. Dabei müsse das Ergebnis "mehr sein als ein Papier" weshalb eine Begleitung "durch einen Diskussionsprozess" sinnvoll sei.

Aus dem Plenum kam die Frage, wie die Fachfrauen denn selbst die Schwerpunktfragen beantworten würden. "Wie wollen Sie diese Punkte anpacken?", wollte Peter van der Heyde wissen. Man plane ein "integriertes Handlungskonzept" und sehe das "eher theoretisch und strategisch" hieß es. Zur Frage von Joachim Gerke, wie man denn sagen könne, wer 2030 in der Stadt einkaufe, stellte Ursula Stein klar: "Wir sind keine Einzelhandelsspezialisten, sondern ein Büro, das auf städtebauliche und Arbeits-Prozesse spezialisiert ist." Man werde nach einer Auftragserteilung ein Jahr am Plan arbeiten und wolle Bürger beteiligen. Der bereits beim öffentlichen Workshop offenkundig gewordene Wunsch nach Klärung der "Neustraßen-Frage" könne im Masterplan berücksichtigt werden. Andererseits sagte der die Sitzung leitende erste Beigeordnete Albert Klein auf Nachfrage von Bernhard Kossendey, das Thema werde zudem den Wirtschafts- und Marketingausschuss beschäftigen.

Meinung

Ein Jahr für die Zukunft

Ein Jahr soll die "Masterplan-Phase" dauern. Der "Neustraßen"-Fraktion ist das zu lang. Und immerhin wurden andere zentrale Entscheidungen wie Rathaus-Standort, Passagenprojekt, Bau von Fürstenhof und Einkaufszentrum ohne einen Masterplan beschlossen, obgleich sie das städtische Gefüge langfristig positiv beeinflussen sollen. Das spricht aber nicht gegen den Plan. Er wäre nur schon früher sinnvoll gewesen, wenn die Entscheidungsträger denn davon überzeugt sind, dieses Instrument als Strategiepapier nach Cima-Studien und Maßnahmenhandbuch für Wittlichs Zukunft zu benötigen. s.suennen@volksfreund.de

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