Die Zeltstadt lockt, Zehntausende kommen

Wittlich · Sehr gut angelaufen, gutes Publikum, Top-Stände, sehr interessante Mischung: So die Urteile über die aktuelle Wirtschafts-Woche, die am heutigen Montag mit dem Tag der Gesundheit endet.

Die Zeltstadt lockt, Zehntausende kommen
Foto: klaus kimmling (m_wil )

Wittlich. "Mama! Dann kriegen wir keinen Hund sondern einen Falken!" Das ruft ein Junge, der Kauz, Adler, Uhu, Falke bewundert. Die Vögel träumen am Rande von Wirtschafts-Woche-Wittlich und Automobilausstellung auf Pflöcken vor sich hin. Die Mama zieht es vom Falkner-Stand weiter Richtung Eventzelt. Dort schauen mehrere Hundert Menschen auf eine schicke Blondine mit Mikrofon: die Moderatorin der Bungert Modenschau. In deren Stimme mischt sich plötzlich Prasseln: ein Wolkenbruch! Sonntags dann: Sonnenschein und Sport auf der Bühne. Es prasselt wieder: Das sind die Schläge der Fallübungen der Judokas.
Organisator Rainer Wener, Stadtverwaltung, ist zufrieden: "Das ist sehr, sehr gut angelaufen." Es ist seine fünfte Wirtschafts-Woche. Am Sonntag schätzt er den Zustrom noch größer als bei der Vorgänger-Messse: Damals kamen geschätzt 75 000 Menschen insgesamt.
Allein die Blechkarawane am Straßenrand ist beeindruckend. Ein Blick auf die Nummernschilder: Der halbe Landkreis muss unterwegs sein, auch Bitburger, Dauner, Trierer. Oder Ürziger. Wie das Paar, das sagt: "Bei uns ist Straßenfest. Wir kommen trotzdem. Es gibt immer wieder etwas Neues zu sehen", Oder zu riechen. Wer am Stand der Hotelfachschule Bernkastel-Kues an schwarzen Gläsern schnuppert und den Saft errät, bekommt ein Cocktail von den Schülerinnen. "So kann in der Praxis gelernt werden. Und ich finde, Schule als Unternehmen muss auch Werbung machen", sagt Lehrerin Hannelore Mundt. Werben, das wollen auch Wittlichs Autohändler. "Hier stehen mehr als eine halbe Million Euro", sagt Martina Mark-Kleinbeck mit Blick allein auf die glänzenden Wagen, die das Autohaus Kuhlo angefahren hat: "Wir wollen als regionales Unternehmen hier präsent sein." Das kommt an: Die Wagen locken viel Publikum.Alles von A bis Z geboten

Die Zeltstadt lockt, Zehntausende kommen
Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Eine Runde baggern? Kein Problem!

Eine Runde baggern? Kein Problem!

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Pizza-Burger made in Wittlich: Die Weltmarke Dr. Oetker ist auch dabei.

Pizza-Burger made in Wittlich: Die Weltmarke Dr. Oetker ist auch dabei.

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Warten auf das kleine Glück.

Warten auf das kleine Glück.

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Kontrollgang: Aber sicher gibt es in den acht Zelten viel zu sehen.

Kontrollgang: Aber sicher gibt es in den acht Zelten viel zu sehen.

Foto: klaus kimmling (m_wil )


Immerhin 236 Aussteller, ein Rekord, zeigen sich als imposantes Schaufenster der Region. Sonntag Nachmittag staut es sich da schon einmal vor den Zelteingängen. "Von kleinen Strickwaren bis zum Bauhandel wird hier alles von A bis Z angeboten. So konzentriert bekomme ich das nicht, wenn ich in die Stadt gehe. Das ist eine unwahrscheinliche Vielfältigkeit", sagt Bernd Extra aus Pünderich, der am Oetker-Stand verschnauft. Es gibt Pizza-Burger, made in Wittlich. Ob Walter Densborn, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes, sich samstags damit gestärkt hat? Er hat im Anzug auf der Straße getanzt. Mitten auf der Straße. "Ein Hoch auf das, was uns vereint", schallt aus den Boxen: Das DRK will mit dem Tanz-Flashmob - Densborn wirft mit einer ganzen Gruppe die Arme in die Luft - für sich werben.
Andere stehen lieber in der Schlange. Draußen vor den Gastronomieständen oder beim Warten auf das kleine Glück. Wie die vielen Menschen vom Stand des Busunternehmens, das Reisen verlost. Einige tragen Eimer voll Prospekte. Der Wittlicher Konrad Becker, Computer, freut sich: "Es sind viele Besucher von außerhalb. Aus Morbach, von der Mosel. Wir sind schon sehr zufrieden." Aus Mötsch, Eifel, ist Heiko Jakobs: "Ich bin das erste Mal hier und finde es klasse. Man merkt, das ist mit viel Liebe und Herzblut hochgezogen. Tolle Qualität der Aussteller!" Da dreht sich ein Wetterhahn im Zelt, fließt ein Brunnen, brennt es für eine Brandschutz-Demonstration, wird ein Drei-D-Drucker gezeigt, denn auch die Hochschule Trier ist vertreten. Und Jan Eiring: Er zeigt das erste Plakat der Messe 1991: "Das Logo ist von unserer Werbeagentur." Mit Tochter Eva ist nun die nächste Generation am Start.
Viele Besucher kommen mehrfach, dann auch heute zum Tag der Gesundheit. Wer nicht in der Blechkarawane stecken bleiben will: Kein Problem: Es gibt einen kostenlosen Busshuttle.

Eine Fotostrecke mit weiteren Bildern gibt es im Internet unter
volksfreund.de/fotos

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