Die farbige Sicht auf die Stadtpolitik

Wie die Wittlicher Stadträte Politik machen, kann der Interessierte teilweise bequem von zu Hause aus via Internet nachverfolgen: CDU, SPD und Grüne nutzen das Netz, um über ihre Arbeit zu informieren.

Wittlich. Wie verbunden Wittlicher mit ihrer Heimat sind, wird alljährlich bei der Säubrennerkirmes deutlich: Aus allen Himmelsrichtungen kommen ehemalige Stadtbewohner herbei, um Neues zu erfahren. Sie tun es mutmaßlich nicht der Stadtpolitik wegen, denn über die könnten sie sich gleich durch drei Internet-Angebote informieren - natürlich aus Sicht der jeweils für die Präsenz verantwortlichen Parteien. Der Auftritt der CDU kommt im orange-grauen Design daher, das bundesweit von den Christdemokraten verwandt wird. Das von Peter Praeder, Beisitzer im Stadtvorstand der größten politischen Partei der Stadt, gestaltete Internet-Angebot bietet neben von der Bundespartei gelieferten Inhalten wie dem Ticker auch Informationen über den Stadtverband und die 14 Ratsmitglieder. Zum Nachlesen sind dann unter anderem Anträge für den Stadtrat, beispielsweise für den Bau einer Stadthalle, und die Haushaltsrede zum Etat 2008 im Wortlaut abgedruckt. Ähnlich hat Dieter Pohlen den Auftritt der Wittlicher SPD aufgebaut. Bereits auf der Startseite prangt dort das rote SPD-Signet auf blauem Untergrund und erfährt der Interessierte, warum die SPD die Stadthalle für ein Luftschloss hält und warum die neunköpfige Ratsfraktion dem Haushalt 2008 nicht zugestimmt hat. Bürgerinformationssystem soll kommen

Ihre ebenfalls beim Thema Haushalt der Stadt Wittlich ablehnende Haltung tun die Bündnis90/Grünen auf ihrer sehr aktuellen Seite kund. Für die dreiköpfige Fraktion sorgt Hans-Jörg Krames dafür, dass die grüne Sicht der Dinge in Wittlich weltweit abrufbar ist. Wer sich vor oder nach der Säubrennerkirmes im Internet das politische Spektrum Wittlicher Stadtratsarbeit komplettieren möchte, hat Pech gehabt. Die Freie Wählergruppe Wittlich (drei Räte) besitzt keine Internet-Präsenz. Auch Wittlichs Liberale (drei Mitglieder) sind im Gegensatz zu den Parteifreunden aus der Verbandsgemeinde Wittlich-Land oder aus Bernkastel-Kues nicht im Internet vertreten. Wer nun seinen Säubrennerkirmes-Besuch von den Anträgen der Fraktionen von FWG und FDP abhängig machen möchte, kann beruhigt seine Anreise planen. In diesem Jahr soll das Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Wittlich in Betrieb gehen (der TV berichtete). Dort können dann die Sitzungsunterlagen und damit die Anträge aller Fraktionen abgerufen werden.

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