Die lautlose Geldvermehrung

Einstimmig hat der Stadtrat die Planung für das kommende Jahr in Sachen Stadtwald beschlossen. Für das kommende Wirtschaftsjahr wird unter anderem mit einem Plus von rund 10 300 Euro gerechnet.

Wittlich. Mit rund 8,7 Millionen Euro trägt der Bereich Wald/Forsten zum Vermögen der Stadt Wittlich bei. So steht es in der Eröffnungsbilanz zum Stichtag 1. Januar 2007. Aktuell stehen immerhin 221 000 Festmeter Holz auf der Gesamtbetriebsfläche von rund 1200 Hektar, und sie wachsen weiter: um rund 7000 Festmeter im Jahr. Bewertet wird allein das "grüne Vermögen" in der Bilanz "Aufwuchs", genannt mit rund 6,15 Millionen Euro. Und damit sich der Stadtrat ein Bild vom Aufwuchs machen kann, hat Joachim Rodenkirch jedem Mitglied eine gut handtellergroße Eichenholzscheibe als Ergänzung zum Zahlenwerk mitgebracht: Stadtrat 2004 bis 2009 ist darauf eingebrannt. Auf der Kehrseite der Holzmedaille steht die Zahl: 750 000 Euro. Immerhin: So viel ist das grüne Vermögen in der aktuellen Amtszeit aller Stadträte angewachsen. Und eine weitere gute Nachricht schiebt der Stadtförster gleich hinterher: Im aktuellen Waldschadensbericht des Landes schneide die Stadt Wittlich tendenziell besser ab als der Durchschnitt. Das sei auch ein Erfolg der konsequenten Kalkung in der Vergangenheit, die man im Jahr 2010 beenden könne, und: "Die Betriebsplanung ist um 15 000 Euro besser, als sie im vergangenen Jahr beschlossen wurde". Im Zahlenwerk hob Joachim Rodenkirch die beiden "Stellschrauben" hervor: Bei den Einnahmen den Holzverkauf, der 77 Prozent der Ertragsposition ausmache, bei den Ausgaben das Personal, das mit 68 Prozent dominierende Größe sei. 200 000 Euro plant man als Erträge aus Verkäufen ein, wobei die Holz ernte auf 3965 Festmeter festgesetzt ist. Bei einem jährlichen Zuwachs von über 7000 Festmetern ist klar: Im Wald wächst weiter Kapital heran. Immerhin ist Nachhaltigkeit eines der Oberziele der Bewirtschaftung. Und so sagte denn auch Joachim Rodenkirch, dass der Vermögenszuwachs um 750 000 Euro ein Verdienst des jetzigen Rates sei: "Der Wald braucht eine schützende Hand. Nächstes Jahr ist ein anderer Stadtrat zuständig für den Forstetat. Aber Ihnen möchte ich Dank sagen für den Stellenwert und das Vertrauen, das Sie der Forstwirtschaft eingeräumt haben."

800 Teilnehmer jährlich bei Waldführungen



Ob diese Haltung auch künftige Generationen überdauert? Der Wittlicher Nachwuchs - und zwar der menschliche - jedenfalls ist in dieser Hinsicht vorgebildet: Alle Kinder erreicht nämlich das Teilziel: "Erholung und Umweltbildung". Die Waldführungen und Projekte nutzen jährlich 800 Teilnehmer, und jedes Grundschulkind hat schon im Kindergarten Bekanntschaft mit dem Wittlicher Stadtwald gemacht. Dessen Oberziel ist die "Schaffung und Erhaltung eines stabilen und reich strukturierten Waldökosystems". Und so listet das "Produkt kommunale Forstwirtschaft" auch bei der Zielgruppe als erstes auf: Bürger der Stadt Wittlich.

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