Die schönen Seiten des Mittelalters

Düsteres Mittelalter? Von wegen! Das Manderscheider Burgenfest belehrt alle Mittelalter-Muffel eines Besseren und zeigt am letzten Augustwochenende mit Turnieren und Gauklern die schönen Seiten dieser interessanten Zeit.

 Ritter zeigen ihr Können auf dem Burgenfest. Foto: TV-Archiv

Ritter zeigen ihr Können auf dem Burgenfest. Foto: TV-Archiv

Manderscheid. (red) Gaukler, Jongleure, Minnesänger und natürlich viele Ritter erwarten die Besucher am Samstag und Sonntag, 30. und 31. August, jeweils ab 11 Uhr auf der Niederburg Manderscheid. Das Historische Burgenfest lässt das Mittelalter auf mehreren großen Bühnen wieder aufleben. So zeigen die "Löwenritter" des Manderscheider Grafen in bunten Verkleidungen ihr Können, etwa beim Bogenschießen.

Einer der vielen Höhepunkte des Burgenfestes sind die Ritterturniere. Im Kampf "Mann gegen Mann" gehen die Ritter auf einer großen Turnierwiese zu Pferd mit Schild und Lanze aufeinander los. Doch nicht nur auf Pferden reiten die Akteure beim Manderscheider Burgenfest durch die Gegend: Einige Gaukler missbrauchen Geistliche als Reittiere und ziehen als "Mönchsreiter" umher.

Auch einen Handwerkermarkt wird es geben, auf dem die Besucher direkt bei der Seifensiederin oder in der "Lederey" sehen können, wie im Mittelalter Waren hergestellt wurden. Der Handwerkermarkt wird am Samstag um 12 Uhr von Graf Wilhelm VI. und seinem Gefolge eröffnet.

Das ganze Wochenende über sorgen zahlreiche Spielleute und Gaukler, wie etwa Bertholder, der Erzähler, der in seinem Märchenzelt kurzweilige Geschichten zu berichten weiß, für Unterhaltung. Im Keller der Burg wird es unheimlich: Dort wartet die Zauberhexe "Magica Natalia" auf mutige Besucher.

Um 14.30 Uhr kommt es am Samstag auf der Turnierwiese dann zum ersten großen Turnier mit den "Löwenrittern". Auch Nachwuchsritter dürfen sich auf dem Burgenfest mit ihren Freunden messen. Mehrere Kinder-Ritterturniere im Pallas laden dazu ein. Keinesfalls sollten die Besucher sich das große Nachtturnier mit den "Löwenrittern" am Fuße der beleuchteten Niederburg entgehen lassen. Um 22.15 Uhr schließlich heißt es am Samstag "Niederburg in Flammen". Unter diesem Motto steht das Brillantfeuerwerk, eine der Hauptattraktionen des Burgfestes. Nach dem Feuerwerk beschließen die Gaukler "Pill und Pankratz" und die Spielleute "Cantoris" mit dem "Tavernenspektakel" den Tag. Auch am Sonntag gibt es wieder zahlreiche Turniere, dazwischen unterhalten Spielleute und Gaukler. Höhepunkt des Tages ist der Große Zapfenstreich um 20.30 Uhr, mit dem das diesjährige Burgenfest zu Ende geht.

Nach einer Pause von zwei Jahren gastiert in diesem Jahr auch wieder die Formation "Poeta Magica" mit ihrer mittelalterlichen Musik beim historischen Burgenfest. Archaische, mystische Klänge der heidnischen Schamanen Skandinaviens treffen auf lebendige orientalische Weisen, verbinden sich mit wilden Klängen der ungarischen Steppe, hochmittelalterliche Melodien vereinigen sich mit modernen Klangbildern. "Poeta Magica" arbeitet dafür mit Instrumenten von der seltenen Nyckelharpa (schwedische Tastenfidel) bis zum Dudelsack.

Der "Wegzoll" beim Burgenfest in Manderscheid beträgt für Jugendliche vier, für Erwachsene sieben Euro. Kinder bis elf Jahre haben freien Eintritt. Für Mittelalterbegeisterte lohnt es sich, das Burgenfest in passender Verkleidung zu besuchen: "Gewandete" zahlen nur vier Euro Eintritt.

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