Diese Superstars sind "fräsch wie Schabb"

WITTLICH. Sie haben kein Prinzenpaar, allerdings die "K.–Dynastie": Kaspari(s), Klein, Krebs, Komes adeln den ersten von fünf Narrenzunft-Abenden vor 250 Gästen. Dazu Wittlichs starke Weibsbilder, kesse Nachwuchsstars plus bemerkenswerte Tänzer und Sänger. Der karnevalistische Genuss wurde durch diverse Majestätsbeleidigungen, Hofnarren und Kleinstadt-Kalauer veredelt.

Ob der Elferrat aus den 120 Akteuren auf der Bühne einen "König rot-weiß" küren könnte? Die ersten von 1250 (!) Gästen, die bis Aschermittwoch im "Narrenzunft-Wohnzimmer", dem St.-Bernhardssaal, Wittlichs närrischem Geblüt huldigen konnten, hoben jedenfalls mit Jubel und "Oioioi"-Rufen letztlich alle Aktiven auf den Thron.So brauchen die Wittlicher kein "Deutschland sucht den Superstar"-Gedöns. Sie haben den eleganten Conferencier Klaus Ley, der auch im Jahre Eins nach 22 Jahren Narrenzunft spitzzüngig und stilsicher das Stell-Dich-Ein auf der Bühne kommentiert. Er votiert übrigens für Adi Kaspari als Superstar.

Dieser unverwüstliche, stets grandiose Entertainer gab mit Schnurres die "Prozente Fra" in roter Robe mit Dessous-Bauchladen. Sie parlierte hinreißend über Stadttorsäulen, dat Calleensche, den vergitterten Zebrastreifen oder den reinsten Straßenstrich, der eigentlich das Bourassin-Geisterschloss kennzeichnen soll. Gratulieren kann man auch nur dem früheren Pichtermännchen, das jetzt sein albtraumhaftes Rentner-Leben köstlich schilderte. Bejubelt wurden alle Tanzgruppen, insbesondre das Männerballett, das zeigte, wie Putzeimer zum sexy Spielzeug werden können. Dass auch der Nachwuchs eindeutig rot-weißen-Narrengeblüts ist, bewiesen nicht nur die frechen Freundinnen Jeanette und Walburga sondern auch Anna mit ihrem Opa. Der brillierte später noch auf der Rentnerbank mit Peter Krebs als Kalauer-Kult-Duo. Man kann gespannt sein, ob die Blumen-Pyramide bald wirklich den Bungert-Kreisel ziert und es demnächst "Schneckkreiselwurst" gibt. Wer konnte, zog auch das komplizierte "Schwimmenlernen" in Wittlich und Rauens Bub durch den Kakao, der wohl glaubt, ein Tempo-80-Schild gebe die Entfernung an. Gelüftet ist nun das Geheimnis, wer denn Wilbert sei, der immer im TV schwadroniert: Es ist unverkennbar der kleine Bürgermeister! Der würde am liebsten für das "Intelligenzblatt" arbeiten, glossiert Wittlichs Kreisel-Manie und weiß, wer regiert, wenn der große Bürgermeister nicht da ist: der gesunde Menschenverstand! Auf den setzen auch die Tratschweiber, die jetzt in der "Römerbuttik" buddeln und auch sonst in der Vergangenheit kramen: Sie wünschen, dass man demnächst ein Flugzeug "Wittlich" tauft, in das der Bürgermeister auch hineinpasst und dürfen nicht mehr bei Dausse Pitter essen gehen. Das Viagra in der "Zupp" hat nämlich einfach zu gut gewirkt.

Ansonsten hatte für jeden, der sich "nicht schickt" ein Stammtischbruder ein Patentrezept: Ins Kittchen stecken und "jede Daach mim Knippelsche dräschen". Ihm und allen Akteuren wurde standesgemäß mit "Wittlich Kreiau" gehuldigt.

Unter den 120 Akteuren waren neben dem Elferrat mit "Chef" Günnes Eller: die Vierwidznoohsen, än Stammdischbroader (Heiner Kaspari), Anna und ihr Opa (Anna Schaale und Juppa Kaspari), die Peppels, än Vorruheständla (Wolfgang Metzen), die Hot Päns, die Prozente Fra (Adi Kaspari), das Männerballett, die Tratschweiber (Rita Neukirch, Jutta Weisenfeld, Resi Schwab), die Lerche vom Liesertal (Ursula Komes), die Ängeboarenen von Wettlisch (Heiner Kaspari, Claudia Boldt, Adi Kaspari, Peter Krebs), die Tanzmaus (Rainer Mußweiler), deutsch-französische Freundschaft (Lena Barzen, Clara Boor), die Hippeldärscha, Wilbert (Albert Klein), die Bumblebees, Rentnerbank (Juppa Kaspari, Peter Krebs) und die Bibpaillen. Und die band "Tutti Colori" sorgte für Tusch, Musik und Narhalla-Marsch.

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