Diesel stehen auf der Wittlicher Automobil-Ausstellung nicht auf der Wunschliste

Wittlich · 200 Fahrzeuge von 18 Marken erweitern in der Wittlicher Automobil- Ausstellung das Einkaufs- angebot der Innenstadt. Die Veranstalter und Händler sind gleicher- maßen zufrieden.

Opel- und Fordmodelle ziehen bei der Wittlicher Automobilausstellung auf der dem Rommelsbach zugewandten Seite des Parkplatzes die Blicke auf sich. TV-Foto (3): Martin Recktenwald (2), Patricia Prechtel/Foto: Glenn Zimmer

Opel- und Fordmodelle ziehen bei der Wittlicher Automobilausstellung auf der dem Rommelsbach zugewandten Seite des Parkplatzes die Blicke auf sich. TV-Foto (3): Martin Recktenwald (2), Patricia Prechtel/Foto: Glenn Zimmer

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"

Die bundesweiten Debatten rund um Abgasmanipulation, mögliche Fahrverbote und Nachrüstung haben auch in der Region Wittlich ihre Spuren hinterlassen: Dieselmotoren sind derzeit als Antriebsvariante beim Neuwagenkauf kaum gefragt. "Viele Kunden kommen mit der klaren Ansage: Diesel geht gar nicht", gab Jürgen Huberty vom Autohaus Bohr Erfahrungen der letzten Wochen wieder. Zur Freiluft-Automobil-Ausstellung auf dem Parkplatz am Rommelsbach hatten die Händler deswegen vor allem ihre Benziner mitgebracht.

Die alljährliche Schau war in diesem Jahr für die elf Autohäuser eine gute Gelegenheit zur Imagepflege nach Wochen des Gegenwinds durch bundespolitische Debatten. Diese hätten bei den Kunden viel Verunsicherung hinterlassen, was sich in einer allgemeinen Zurückhaltung beim Neuwagenkauf bemerkbar mache, meinte Huberty. Auf dem Parkplatz neben dem Stadtzentrum war am Wochenende von gedämpfter Stimmung wenig zu spüren.
Sobald die Sonne durch die Wolken brach, strömten viele Menschen zu den 200 parkenden Ausstellungsfahrzeugen. Ganz wichtig war ihnen: den Kofferraum überprüfen und probesitzen. "Hier kommt man gut rein und raus", lautete eine typische Erfolgsmeldung der Tester.

Während einige Besucher einfach nur spektakuläre Optiken bewunderten - wie die Nissan-Pick-ups vom Autohaus Juli - verfolgten andere konkrete Suchziele. Marie-Claire Esch aus Gladbach hielt beispielsweise gemeinsam mit ihrer Mutter Andrea Ausschau nach einem passenden Neuwagen. Die Ausstellung sei eine ideale Gelegenheit, auf einen Blick die Angebote der Wittlicher Autohäuser zu vergleichen.

Allerdings blieb da die Qual der Wahl. "Eigentlich will ich ja einen Kleinwagen, aber die Großen gefallen mir besser", gestand Esch lachend. Bei den Renaults von Autohaus Raiffeisen fanden sich einige geeignete Exemplare für die engere Wahl. Allerdings mussten auch die Details stimmen: Runde Lüftungsgitter kamen für die Gladbacherin nicht in Frage. Also schaute man nochmal genau alle Angebote durch.

Die Diesel-Skeptiker hieß das Autohaus Eifel-Mosel mit offenen Armen willkommen: Denn dort verkauft man seit rund 20 Jahren auch Hybridautos der Marke Toyota. "Ein unglaublich ruhiges Fahrgefühl in der Stadt dank Elektroantrieb und stufenloser Automatikschaltung", pries Aaron Cossmann Vorteile dieser Modelle an. Bei höheren Geschwindigkeiten schalte das System auf den Verbrennungsmotor um, der nebenbei den Akku wieder auflädt. Elektro und Benziner gekoppelt - bei Toyota ist man von dieser Mischung überzeugt. Und befeuert durch die Diesel-Debatte interessierten sich jüngst auch immer mehr Kunden dafür, berichtete Cossmann.

Wie nutzbringend trotz aller Unkenrufe auch der Dieselantrieb sein kann, stellten einige beeindruckend riesige Gefährte in knallroter Optik unter Beweis. Erstmals bereicherte nämlich die Freiwillige Feuerwehr aus Wittlich und dem Landkreis mit Lösch- und Leiterwagen die Autoschau. Kaufen konnte man die mit Technik vollgepackten Kolosse zwar nicht, sehr wohl aber ihre Ausrüstung testen. Mit Rettungsschere und -spreizer durften die Besucher in einer Simulation verunglückte Autos aufbrechen. Oder sie gingen im Rauchzelt nebenan mit der Wärmekamera auf Tour. Fahrten auf der Drehleiter und sportliche Herausforderungen wie beim Kistenstapeln waren nicht zuletzt für die Kinder ein Besuchermagnet.

Karsten Mathar vom Stadtmarketing Wittlich war sowohl mit der Automobilausstellung als auch mit dem verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt zufrieden. Auf der Ausstellung sei samstags generell weniger los, das wäre auch dieses Jahr der Fall gewesen, sagte er. Dafür war der Andrang am Sonntag stärker, und die Aussteller und Händler seien sehr zufrieden. Der Sonntag sei sehr gut besucht gewesen. "Auf dem Marktplatz war richtig viel los. Wir hatten außerdem Glück mit dem Wetter", sagt er. Durch die offenen Geschäfte und die Ausstellung sei die Stadt voll gewesen.Extra: WITTLICHER AUTOMOBILAUSSTELLUNG

Mit der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr ist die Automobil-Ausstellung auch aus der Vogelperspektive zu betrachten (links). Zudem zeigen die freiwilligen Helfer ihr Können bei einer beeindruckenden Schau-Löschübung (Mitte). Marion Bremer aus Wittlich probiert auf dem Markt in der Innenstadt Äpfel von Norbert Briesch vom Obstgut Briesch (rechts).

Mit der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr ist die Automobil-Ausstellung auch aus der Vogelperspektive zu betrachten (links). Zudem zeigen die freiwilligen Helfer ihr Können bei einer beeindruckenden Schau-Löschübung (Mitte). Marion Bremer aus Wittlich probiert auf dem Markt in der Innenstadt Äpfel von Norbert Briesch vom Obstgut Briesch (rechts).

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"
Diesel stehen auf der Wittlicher Automobil-Ausstellung nicht auf der Wunschliste
Foto: Glenn Zimmer (m_wil )
Diesel stehen auf der Wittlicher Automobil-Ausstellung nicht auf der Wunschliste
Foto: (m_mo )


An der Automobilausstellung 2017 waren folgende Autohäuser und Marken beteiligt: Autohaus Bohr GmbH (Alfa Romeo, Fiat, Jeep), Autohaus Eifel-Mosel GmbH (Hyundai, Toyota), Auto Ferres GmbH (Citroen, Mitsubishi), Autohaus Heister GmbH (Ford), Autohaus AHS GmbH (Opel), Heister Automobile GmbH (Volvo), Autohaus Juli GmbH (Nissan), Autohaus Kainz GmbH&CoKG (BMW, Mini), Autohaus Kuhlo GmbH (Audi, VW), Walter Metzen GmbH&CoKG (KIA) und das Autohaus Raiffeisen (Dacia, Renault).

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