Drei Vorschläge zum Rathausneubau

Im Land denkt man über eine Kommunal- und Gebietsreform nach. Bis man sich über neue Strukturen im Klaren ist, liegen Zuschüsse aus Mainz für Verwaltungsneubauten auf Eis. In Wittlich will man ein neues Rathaus bauen, womöglich ohne Zuschuss. So liegen dem Stadtrat jetzt drei Vorschläge für das Wunschprojekt vor.

Wittlich. Fünf Millionen Euro soll ein Rathausneubau kosten. Der Standort ist längst beschlossen: Eine Ratsmehrheit aus CDU, FDP und Grünen hat im Oktober 2006 für den provisorischen Parkplatz in der Karrstraße gestimmt. Das 2900 Quadratmeter große Grundstück gehört der Stadt.Dann ging's in die Planungsphase: Im Mai 2007 endete eine Frist für Büros, die sich auf die europaweite Ausschreibung für den Verwaltungsneubau bewerben wollten. Mit der Ausschreibung nebst Auswahl geeigneter Planungsbüros beauftragt wurde die Kommunalbau Rheinland-Pfalz GmbH für 32 000 Euro. Der Innenminister hatte derweil allen Kommunen mitgeteilt, solche Bauvorhaben zunächst nicht zu bezuschussen. Fünf Bewerberbüros von 45 hat der Bau- und Verkehrsausschuss dann im November 2007 mit Vorplanungen beauftragt. Jedes Büro erhält 10 000 Euro. Dann hat die Öffentlichkeit nichts mehr von dem Großprojekt gehört, das Oktober 2011 "stehen" sollte. Ohne Öffentlichkeit soll sich am Donnerstag nun der Stadtrat in einem Sachstandsbericht der Verwaltung nochmals mit dem Vorhaben beschäftigen. In den Unterlagen werden nach TV-Informationen drei Möglichkeiten für die Projektumsetzung vorgestellt.Allein, mit Stadtwerken, Stiftung oder länger mieten

So gibt es den Vorschlag, die Stadt könne den Neubau ohne Landeszuschüsse (man hatte 1,5 Millionen Euro aus Mainz kalkuliert) selbst finanzieren. Nachteil sei, dass wahrscheinlich die Kommunalaufsicht einen Strich durch diese Rechnung machen werde. Als Weg Nummer zwei gelten Investoren. So sollen in den Sitzungsunterlagen die Stiftung Stadt Wittlich und die Stadtwerke als mögliche Finanziers angedacht sein. Mit den Stadtwerken nutzt die Stadtverwaltung derzeit die 2478 Quadratmeter im angemieteten Stadthaus, man will auch künftig unter einem Dach arbeiten.Letzter Ausweg wäre Idee Nummer drei: Den Mietvertrag um drei Jahre verlängern. Ins Stadthaus war man 1996 nach 13 Jahren in Containern am Talweg umgezogen. Seither hat die Stadt weit über drei Millionen Euro Miete gezahlt. Während die Fraktionen einig waren, dass Eigentum statt Miete anzustreben sei, gab es heftige Debatten über den Standort, denn vor dem Karrstraßen-Beschluss konzentrierten sich Überlegungen auch auf ein 3100 Quadratmeter großes Grundstück neben der Verbandsgemeindeverwaltung in der Kurfürstenstraße. Den Pressesprecher der Stadtverwaltung, Ulrich Jacoby, konnte der TV gestern für eine Stellungsnahme nicht erreichen.

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