Dritter Bauabschnitt ist fertig

Knapp vier Jahre wurde am St. Elisabeth-Krankenhaus gebaut. Jetzt steht der dritte Bauabschnitt vor der Vollendung. Die Gesamtkosten betragen rund 14 Millionen Euro.

 Gerd Seimetz zeigt ein OP-Besteck. TV-Foto: Nora John

Gerd Seimetz zeigt ein OP-Besteck. TV-Foto: Nora John

Wittlich. Noch sieht man nicht, dass es hier bald absolut steril zugeht. Eine gute Woche wird es noch dauern, bis der dritte Bauabschnitt am Verbundkrankenhaus in Wittlich eingeweiht wird. Bis dahin ist noch viel zu tun. Da man die Räume noch mit Straßenkleidung begehen kann, ist die Gelegenheit günstig, sich die Anlage anzuschauen.

OP-Leiter Gerd Seimetz übernimmt die Führung und zeigt zunächst den neuen Aufwachbereich. Er ist direkt angeschlossen an den OP-Trakt. Neun Monitore weisen darauf hin, dass hier bald neun Betten stehen werden. Jeder Patient soll dann direkt am Platz und zentral überwacht werden können.

Weiter geht es zur Zentralen Sterilgut-Versorgungsabteilung. Dieser Teil ist in drei bereiche gegeliedert: unrein, rein und steril. Hier werden die Reinigungs- und Desinfektions-Automaten befüllt. Auch wenn, anders als bisher, die Reinigung vollautomatisch mit Hitze und Druck läuft, ist dennoch Handarbeit gefragt.

So muss beispielsweise das Operationsbesteck für minimalinvasive Eingriffe per Hand sollständig auseinandergebaut und in den dafür vorgesehen Korb einsortiert werden, erklärt Seimetz.

Im unreinen Bereich werden medizinische Geräte in eine Spülmaschine gestellt oder gerollt. Im reinen Bereich werden sie von den Mitarbeitern wieder entnommen. Dort wird nur in der entsprechender sterilen Kleidung gearbeitet.

In diesem reinen Bereich befinden sich die Packtische, an denen die Operationssiebe (alle für eine Operation notwendige Instrumente) zusammengestellt werden. Jedes Teil müsse einzeln auf Sauberkeit und Funktion getestet werden, sagt Seimetz. Um die 500 verschiedene Siebe gebe es, erklärt der OP-Leiter.

Jedes würde nach einer genauen Liste zusammengestellt und sei genau auf die jeweilige Operation abgestimmt. Das könne nur von hochspezialisierten Menschen geleistet werden, sagt Seimetz. Was hier zusammengestellt wird, ist aber noch nicht sauber genug für den Operationssaal. Jetzt kommen die Sterilisatoren zum Einsatz. Hier werden die Siebe mit Hitze und Druck gereinigt. Ein Indikator zeigt an, wann die Siebe fertig sind für den Einsatz. Entleert werden die Maschinen im sterilen Bereich.

Dass für den Neubau im Krankenhaus viel Geld gebraucht wird, kann Seimetz auch mit den Kosten für einzelne Maschinen belegen. So koste ein Sterilisator beispielsweise 700 000 Euro, eine große Spülmaschine gebe es für etwa 150 000 Euro und eine kleine für rund 50 000 Euro.extra Neubau am St.-Elisabeth-Krankenhaus: Gesamtvolumen der drei Bauabschnitte rund 14 Millionen Euro. Etwa zwölf Millionen werden vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. Zeitlicher Ablauf: Oktober 2005: Grundsteinlegung. März 2007: Ende des ersten Bauabschnitts mit Inbetriebnahme OP-Neubau mit fünf OP-Sälen. 29. August 2008: Ende zweiter Bauabschnitt mit Inbetriebnahme Intensiv/Schlaganfall-Einheit, 18 Intensivbetten und sechs Betten für Schlaganfallpatienten. September 2008: Beginn des dritten Bauabschnittes: Neue Zentralsterilisation/Neue Aufwacheinheit, 27. November 2009: Fertigstellung. Weitere Baumaßnahmen sind geplant. Genauere Angaben wird man laut Pressesperecherin Sabine Zimmer erst nach der Bewilligung der notwendigen Mittel machen. Die gesamten Bauarbeiten wurden während des laufenden Krankenhausbetriebs vorgenommen. (noj)

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