Dunkle Wolken über dem Baupark

Die rund 100 Mitarbeiter des Hela-Bauparks in der Wittlicher Schloßstraße fürchten um ihre Arbeitsplätze. Grund dafür ist der Bau eines Globus-Bauparks auf dem Konversionsgelände an der L 141. Kurios: Beide Märkte gehören zum selben Konzern.

 Seit 1994 gibt es den Hela-Baupark in Wittlich. Mitarbeiter fürchten, dass die Tage des Markts gezählt sind. TV-Foto: Harald Jansen

Seit 1994 gibt es den Hela-Baupark in Wittlich. Mitarbeiter fürchten, dass die Tage des Markts gezählt sind. TV-Foto: Harald Jansen

Wittlich. Für die Jobs im Wittlicher Hela-Baupark sieht es düster aus. Das jedenfalls glauben Betriebsratsvorsitzender Hans vom Dorf, seine Betriebsratskollegen sowie viele der rund 100 Mitarbeiter des Baumarkts in der Schloßstraße. Grund für die Sorge um die Arbeitsstelle ist der Bau eines Globus-Baumarkts auf dem Konversionsgelände an der L 141. Mietvertrag für Grundstück soll 2014 auslaufen

Nach Angaben der Stadtverwaltung Wittlich ist Mitte Mai der Bauantrag für die Errichtung des Bau- und Gartenmarkts gestellt worden. Auf einer Fläche von rund 3,2 Hektar errichtet ein Hamburger Unternehmen einen Heimwerker- und Gartenmarkt mit mehr als 14 000 Quadratmeter Gesamtmietfläche und 350 PKW-Stellplätzen (der TV berichtete). Nach Auskunft von Wittlichs Stadtsprecher Ulrich Jacoby sei noch im Sommer mit der Baugenehmigung zu rechnen. Aufgrund vertraglicher Verpflichtungen beim Verkauf des Geländes müsse der Markt bis spätestens September 2010 fertig gestellt sein. Ein großer Teil der Belegschaft des Hela-Bauparks fürchtet, spätestens dann den Job zu verlieren. Denn ihr Baumarkt gehört zum selben Unternehmen wie der Globus-Baumarkt. Deshalb gegen Hans vom Dorf und seine Mitstreiter davon aus, dass die zuständige Globus Fachmärkte GmbH & Co. KG keine zwei Standorte in Wittlich betreiben wird. Ein Indiz für die Betriebsräte sind Aussagen der Geschäftsführung bei einer Mitarbeiterbesprechung. Dabei sei davon gesprochen worden, dass der bis 2014 laufende Mietvertrag für das Grundstück des Hela-Baumarkts nicht verlängert werde. Zudem sei den Mitarbeitern das Angebot gemacht worden, sich als Mitarbeiter für den Globus-Baumarkt zu bewerben. Ihm sei berichtet worden, dass dabei darauf geachtet werde, wie loyal sich die Bewerber bisher dem Unternehmen gegenüber gezeigt hätten, sagt vom Dorf. Ein Sprecher der Globus Fachmärkte GmbH & Co. KG wollte sich nicht zur Zukunft des Hela-Bauparks äußern. Dazu sei er noch zu früh, sagte Marketingleiter Jörg Lehmann auf TV-Anfrage. Inzwischen hat sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nach eigenen Angaben an Wittlichs Bürgermeister Ralf Bußmer und die Fraktionen im Stadtrat gewandt und auf die mögliche Schließung aufmerksam gemacht.Am Montagmittag wollen die Wittlicher Hela-Betriebsräte bei zwei Terminen mit ihren Kollegen das weitere Vorgehen besprechen. Extra Hela-Baupark: Größtenteils in den 60er Jahren entstanden die Gebäude, in denen heute der Hela-Baupark untergebracht ist. Der Markt hat eine Fläche von rund 7000 Quadratmetern plus Außengelände. Seit 2007 gehören die Hela-Baumärkte zur Globus-Gruppe, die ebenfalls Baumärkte betreibt. Im Zuge der Übernahme mussten auf Geheiß des Bundeskartellamts Märkte verkauft werden, um eine Marktbeherrschung durch die Globus-Gruppe zu verhindern. Laut Kartellamt bedeutet dies nicht, dass es in Wittlich neben einem Hela- keinen Globus-Baumarkt geben darf. (har)

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