Eifelklinik Manderscheid: Ermittlungen dauern an

Manderscheid · Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt seit Januar 2016 gegen damalige Mitarbeiter und Lieferanten der Eifelklinik Manderscheid. Im Raum standen Vorwürfe der Untreue und des Betrugs. Knapp zwölf Monate später dauern die Ermittlungen noch immer an, und ein schnelles Ende ist nicht in Sicht.

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat im Januar 2016 die Ermittlungen gegen drei Mitarbeiter und Lieferanten der Eifelklinik in Manderscheid aufgenommen. Gegenstand der Ermittlungen ist der Verdacht der Untreue und Bestechung. Heute, knapp zwölf Monate nach dem Beginn der Ermittlungen, gibt es noch keine Anklage. "Die Ermittlungen dauern noch an. Mit einem Abschluss ist nicht vor Mitte des Jahres zu rechnen", beantwortete Oberstaatsanwalt Hans Peter Gandner von der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz eine entsprechende TV-Anfrage. Nähere Auskünfte gibt es erst nach Abschluss der Ermittlungen.

Die Generalstaatsanwaltschaft ist vorgesetzte Behörde der Staatsanwaltschaften Bad Kreuznach, Koblenz, Trier und Mainz. Sie ist Staatsanwaltschaft beim Oberlandesgericht Koblenz und stellt in dort anhängigen Strafsachen die erforderlichen Anträge.

Im Frühjahr 2016 hieß es vonseiten der Behörde, dass sich die Recherchen über den Rest des Jahres hinziehen würden. Diese Frist wurde jetzt noch einmal verlängert.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte im Januar 2016 ein anonymer Hinweis aus der Bevölkerung. "Das Ermittlungsverfahren wurde aufgrund einer anonymen Anzeige, die hinreichend konkretisiert war und somit ein Anfangsverdacht bejaht werden konnte, eingeleitet", sagte Gandner damals dem Volksfreund. Die Ermittler hatten zu Beginn ihrer Nachforschungen vor Ort in Manderscheid bereits zahlreiche Mitarbeiter vernommen und Unterlagen zu Ermittlungszwecken beschlagnahmt.

Das hatte auch Jochen Müller von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, die die Klinik betreibt, bestätigt. "Wir wissen, dass die Staatsanwaltschaft seit dem 19. Januar ermittelt", sagte Müller auf TV-Nachfrage. Weitere Fragen beantwortete Müller mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht.

Und auch zwölf Monate später steht noch nicht fest, ob und gegebenenfalls welche Konsequenzen die Ermittlungen letztendlich haben. Erst wenn die Staatsanwaltschaft Anklage erheben sollte, wird feststehen, in welche Richtung sich der Fall entwickelt.

Extra
In der Eifelklinik Manderscheid werden Menschen mit Gesundheitsstörungen behandelt, die seelische Ursachen haben. Dazu gehören Angststörungen, Neurosen, Beziehungskrisen und Schlafstörungen. Die Klinik hat 205 Betten in 181 Einzelzimmern und zwölf Doppelzimmern. Die Eifelklinik wird von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland mit Sitz in Düsseldorf betrieben.

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