Ein Ausschuss geht auf Standortsuche

Wo und wie werden künftig die Schüler der beiden Wittlicher Gymnasien sowie der Realschule unterrichtet? Eine Antwort darauf gibt es derzeit weder von den Schulleitungen noch von der Kreisverwaltung. Bis Dezember soll sich das ändern.

 Die Duale Oberschule in Wittlich-Wengerohr steht derzeit leer. Ob Wittlicher Schüler künftig die leeren Flure bevölkern werden, ist heftig umstritten. TV-Foto: Sonja Sünnen

Die Duale Oberschule in Wittlich-Wengerohr steht derzeit leer. Ob Wittlicher Schüler künftig die leeren Flure bevölkern werden, ist heftig umstritten. TV-Foto: Sonja Sünnen

Wittlich. So viel steht fest: Ab Montag gibt es wieder einen Ausschuss für Schulen und Kultur. Dessen zwölf Mitglieder wird der Kreistag in seiner Sitzung bestimmen. Eine Woche später müssen die Frischgewählten ran. Denn das Gremium wird die Weichen für das künftige Bildungsangebot in Wittlich stellen.

Das Ergebnis der bisher angestellten und in einem Kreistagsbeschluss festgelegten Überlegungen über ein Kreis-Schulkonzept ist - was den Schulstandort Wittlich betrifft - Makulatur. Denn die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier hat die millionenschweren Erweiterungspläne für Schulen in der Stadt gestoppt. Grund für diese Investitionen: Vor allem die Gymnasien platzen aus allen Nähten. Grund für den Stopp: In Wengerohr steht seit Ende des abgelaufenen Schuljahrs eine Schule leer (der TV berichtete). Dieser Leerstand spielte jedoch bisher keine Rolle bei den Planungen. Was wohl daran lag, dass sich der Kreis auf den Ausbau von Gebäuden im Kreisbesitz beschränkte. Das Gebäude der Dualen Oberschule ist hingegen im Besitz eines Zweckverbands, dem neben der Stadt Wittlich die Verbandsgemeinden Wittlich-Land, Manderscheid und Kröv-Bausendorf angehören.

Wie die drei Schulen an welchem Standort ihre Zukunft sehen, behalten die Schulen offensichtlich lieber für sich. Auf Anfrage verweisen Rektorin Marlies Sachau-Zeies (Kurfürst-Balduin-Realschule) sowie die Direktoren Michael Forster (PWG) und Paul Lütticken (Cusanus-Gymnasium) in einer gemeinsamen Erklärung darauf, dass lösungsorientierte Gespräche zwischen ADD, Kreis und den Schulen im Gange seien, "so dass einzelne Stellungnahmen nach unserer Auffassung zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zielführend sind."

Dem Ausschuss des Kreises muss es nun gelingen, die Wünsche von ADD und Schulen unter einen Hut zu bekommen. Denn nicht zuletzt eine Demonstration von Schülern des Peter-Wust-Gymnasiums (PWG) kurz vor den Ferien hat gezeigt, dass ein Teil- oder Komplettumzug in den Stadtteil nicht gewünscht ist. Auch im Cusanus-Gymnasium und der Kurfürst-Balduin-Realschule wird ein (Teil)-Umzug kritisch gesehen. Der Kreistag beschloss daraufhin im Juni, eine Entscheidung über Standorte bis Juni 2010 zu fällen.

Die Kreisverwaltung kann derzeit aufgrund der laufenden Gespräche noch keine Ergebnisse melden. Sofern dies so sein sollte, geht Kreissprecher Alfons Kuhnen davon aus, dass im Oktober erste Ergebnisse vorliegen, die in den Kreisgremien weiter beraten werden. Da die Standortentscheidung finanzielle Auswirkungen habe, wird angestrebt, dass diese Entscheidung in der Dezembersitzung des Kreistages am 14. Dezember fällt. An diesem Tag wird auch der Haushalt 2010 verabschiedet.

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