Dierscheid. (red) Im Wald bei Dierscheid steht das Hansenkreuz. Um dieses Kreuz rankt sich eine besondere Geschichte: Johannes Wilhelm von Dischet hatte im Jahre 1702 an der Mosel ein paar Ochsen verkauft. Erfreut über den guten Handel machte er sich eilig auf den Heimweg. In Hetzerath hielt er Einkehr, doch der Wein schmeckte gar süffig und machte ihn gesprächig. Prahlend erzählte er von seinem guten Handel, und protzig schlug er mit dem gefüllten Geldbeutel auf den Tisch. Endlich machte er sich wieder auf den Weg. Beim Hinausgehen fiel sein Blick auf zwei Gestalten, die ihn seltsam anschauten. Johannes Wilhelm erschrickt. Sollte es etwa auf sein Geld abgesehen sein? Kaum hatte er Erlenbach erreicht, als er auch schon die beiden hinter sich kommen hört. Deutlich kann er ihre Gestalten im Mondlicht unterscheiden. Ihnen zur Seite trottet ein schwerer Hund. Mit Riesenschritten treibt ihn die Angst vorwärts. Fast versagen die zitternden Knie den Dienst. Todesstille ringsumher. Schon glaubt Johannes Wilhelm sich gerettet. Da, nicht weit von ihm Schritte und Hundegebell. Er flieht weiter den Berg hinan über Stock und Stein, über Gräben und Hügel. Mehrmals fällt er hin; die Kleider sind zerrissen, das Blut läuft ihm von der Stirne. Auf der Höhe weiß er im dichten Gestrüpp ein Versteck. Wenn er das erreicht, ist Rettung möglich. Mit letzter Kraft erreicht er das schützende Dickicht und bricht erschöpft zusammen. Räuber und Hund finden ihn nicht. Johannes Wilhelm errichtet aus Dankbarkeit für seine Rettung das erwähnte Hansenkreuz. Dieses Wegekreuz wird bei der Fackelwanderung durch das THW Wittlich in strahlendes Licht getaucht.

Die Wanderung ist am Samstag, 12. Dezember. Treffpunkt ist um 17 Uhr an der Schutzhütte in Dierscheid.