Ein Leben in Einfachheit

Der Zisterzienser-Abt Bruno Fromme hat am vergangenen Donnerstag im Kloster Himmerod seinen 70. Geburtstag gefeiert. In der Eifelregion ist er als der "Abt von Hammerd" bekannt.

 In der Zisterzienserabtei Himmerod feiert Abt Bruno Fromme seinen 70. Geburtstag. Nachdem er drei Jahre in Brasilien gearbeitet hat, ist sein Denken nun auf die Zukunft des Klosters gerichtet. TV-Foto: Werner Klein

In der Zisterzienserabtei Himmerod feiert Abt Bruno Fromme seinen 70. Geburtstag. Nachdem er drei Jahre in Brasilien gearbeitet hat, ist sein Denken nun auf die Zukunft des Klosters gerichtet. TV-Foto: Werner Klein

Großlittgen-Himmerod. Auf die Frage, warum er nicht ganz so bekannt sei, antwortet Abt Bruno Fromme: "Es liegt wohl daran, dass ich Quereinsteiger bin. Ich war 20 Jahre in Brasilien." Abt Bruno Fromme ist Rheinländer, Kölner, um genauer zu sein. 1938 geboren, wuchs er im Elternhaus "Café Fromme" in der Breite Straße auf. Die Stadt erlebte Bruno Fromme mit Brandbomben und 200 Groß-Angriffen. "Auch wenn man ein kleines Kind ist, nichts vom Leben und seinen Hintergründen weiß, konnte ich nicht verstehen, warum man so brutal sein konnte", erzählt der Abt. Die Familie wurde zweimal ausgebombt.Fromme besuchte das Dreikönigs-Gymnasium in Köln und das Beethoven-Gymnasium in Bonn. Abitur machte er 1957. Er entschied sich für das Mönchstum, studierte an der Bonner Universität Philosophie und schloss mit dem Vordiplom ab. Es folgten weitere theologische Studien an der Hochschule der Benediktiner in Beuren. Dann studierte er in Bonn Fundamental-Theologie, unter anderem bei dem damals 31-jährigen Joseph Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI.Nach Noviziat und Profess folgte 1964, zusammen mit Pater Stephan, die Priesterweihe. Es war die erste Priesterweihe in der neu aufgebauten Abteikirche in Himmerod. Fünf Jahre lang übernahm der Jungpriester und Mönch die Seelsorge in der Eifelregion. Zwei ehemalige Himmeroder Mönche, Äbte in Brasilien, suchten dann aber einen Freiwilligen, der ihnen drei Jahre in Brasilien helfen sollte. "Ich bin 1969 auf Bitten der Äbte nach Brasilien gegangen und habe 20 Jahre dort gewirkt", erzählt der Abt. Weltoffen sein in einem kontemplativen Leben

In Itatinga (Sao Paulo) arbeitete er in einer 1000 Quadratkilometer großen Pfarrei. Pastorale, spirituelle und missionarische Seelsorge standen im Vordergrund, ohne Traditionen zu verletzen. Gleichzeitig wurde ein gigantisches Siedlungsprojekt gestartet. 400 Wohnungen mit Infrastruktur, Gymnasium und Ambulanz wurden gebaut. 1989 kehrte Bruno Fromme zurück nach Himmerod und wurde 1991 zum Abt gewählt. In Himmerod gab es ebenfalls viel zu tun: Neugestaltung im Klosterbereich, der Kirche und die Restaurierung der alten Mühle. Offen für die Welt sein und doch ein kontemplatives Leben als Mönch in der Einfachheit der Zisterzienser zu führen, ist ein großes Anliegen von Abt Bruno Fromme. "Auch wenn wir nicht alles erreicht haben, so ist doch viel geschehen", sagt der Abt und dankt den vielen Helfern, Unterstützern und Spendern.

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