Ein Ring soll's richten

Heute soll der Beschluss fallen, wie der Verkehr am Zentralen Omnibusbahnhof (Zob) in Zukunft fließen soll. Dazu liegen dem Stadtrat eine Kostenübersicht, eine Chronik der Beschlüsse seit 2003, eine Stellungnahme des Landesbetriebs Mobilität Trier (LBM) und eine Empfehlung für eine große Ringlösung um den Zob vor.

Wittlich. Wie wäre es mit einer Fahrt rund um den Zob? Jetzt macht der Verkehr über die Verbindungsspange zwischen Kurfürstenstraße und Schloßstraße nur einen Bogen um den Platz. Stimmt der Stadtrat heute für die Beschlussvorlage, soll künftig der Bogen zum Kreis geschlossen werden, und zwar mit Hilfe eines neuen Straßenstücks zwischen Zob und dem geplanten Einkaufszentrum Schloßgalerie: Dieser große Kreisverkehr ist jedenfalls Favorit der Verwaltung. Die hat die Rechnung aufgemacht, was denn die derzeit aktuellen Lösungsvorschläge von eben dieser großen Ringlösung über einen Doppel-Kreisel (Brillen-Lösung) mit oder ohne Fußgängerunterführung bis zur Verlegung des Zob in Richtung Stadthaus kosten würden. Die "Variante 1: Ringlösung mit einstreifigem Einbahnverkehr" ist demnach die preiswerteste. Zudem wird auf ein Gutachten verwiesen, die den Kreisverkehr um den Zob als "hochleistungsfähiges System" befürwortet. Bei den weiteren Lösungen werden etwa Rückstaus befürchtet. Derselben Ansicht ist grundsätzlich auch der Landesbetrieb Mobilität Trier, der in einer Stellungsnahme schreibt: "Die Ringlösung hat für die verkehrstechnische Untersuchung ergeben, dass sie langfristig problemlos den anfallenden Verkehr abwickeln kann." Allein zu diesem Modell sagt die Behörde denn auch Zuschüsse zu.

Zuschüsse für andere Lösungen unwahrscheinlich



Die Verwaltung hat als Hintergrund für die heutige Entscheidung eine Chronik aller Schritte seit Januar 2003 vorgelegt. Sie umfasst 15 Punkte von der Gründung der Projektgruppe über die Verkehrsuntersuchungen, Prioritätenliste und Machbarkeitsstudie bis zu den zusätzlich gewünschten Entwürfen und Visualisierungen. Durch Unterstreichen hervorgehoben ist, dass der Stadtrat eigentlich eine Lösung "östlich des Zob", also in Richtung Stadthaus gewünscht hatte. Diese Vorgabe des Rates sei seit 2005 auch allen am Überlegungsprozess Beteiligten deutlich kommuniziert worden. Die Ergebnisse laufen nun auf eine Lösung westlich des Zob hinaus. Dazu hat die Verwaltung folgende geschätzte Rechnungen dargestellt.

Favorit Ringlösung mit einstreifigem Einbahnverkehr: Gesamtkosten bei 700 000 Euro. Abzüglich Zuschüsse verblieben 161 000 Euro als Eigenanteil an der Stadt.

Doppelkreisel an Kurfürstenstraße (früher Firma Rauschmann)/Schloßstraße (Kino) mit Fußgängerquerung: Gesamtkosten bei einer Million Euro, theoretischer Eigenanteil der Stadt 307 000 Euro. Man gehe davon aus, dass der LBM gegen diese Idee ist, die auch eine Landesstraße betrifft (Kurfürstenstraße) und damit nicht umsetzbar wäre.

Doppelkreisel mit Fußgängerunterführung: Gesamtkosten bei 1 550 000 Euro, vermutlicher Eigenanteil 557 000 Euro, ohne Bezuschussung für die Unterführung 857 000 Euro und ansonsten voraussichtlich nicht umsetzbar, siehe Punkt davor.

Doppelkreisel mit Verlegung des Zob: Gesamtkosten bei 1 950 000 Euro, vermuteter Eigenanteil der Stadt 1 257 000 Euro.

Die Sitzung des Stadtrates am heutigen Dienstag, 23. September, beginnt um 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort