Ein Team in Hilfsmission: Typisierungsaktion für Wittlicher Sportlerin

Wittlich · Sportler der Wittlicher HSG lassen eine an Leukämie erkrankte Handballerin nicht allein. 40 Helfer stemmen Typisierung im Eventum.

 Die einen organisieren, die anderen spenden Blut für die Tests oder investieren in die Kuchentheke im Eventum: Alle wollen der kranken HSG-Spielerin helfen, und hoffen dass sie ihre Leukämie besiegen kann. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die einen organisieren, die anderen spenden Blut für die Tests oder investieren in die Kuchentheke im Eventum: Alle wollen der kranken HSG-Spielerin helfen, und hoffen dass sie ihre Leukämie besiegen kann. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_wil )

Am Spielfeldrand fließt Blut. Für einen Zweck, wie er besser nicht sein kann. Lebensrettend. Die Menschen, die ab dem Spätnachmittag ins Eventum kommen, wollen einer jungen Handballerin helfen, die an Leukämie erkrankt ist und auf eine Stammzellenspende hofft. Die einen lassen sich für die Datei registrieren und eine Blutprobe entnehmen, die anderen kümmern sich um alles von der Information über die Aktion bis zur Verpflegung. So auch Martina Schäfer-Parpat. Sie steht an der großen Kuchentheke und sagt: "Warum ich hier bin? Weil ein Vereinsmitglied Hilfe braucht, und im Ehrenamt ist man dafür da, dass man in solchen Situationen einspringt und was tut."

Derweil gehen gespendete Schokokuchen, Bienenstiche und Co über den Tresen, auf dem auch das rotes Sparschwein und die Spendenbox der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, gefüllt werden. Gerade bringt Lea Freudenreich, 14-jährige Spielerin, Muffins vorbei, die ihre Mutter gebacken hat. Sie sagt: "Ich finde das alles sehr gut. Das zeigt, dass wir zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen. Hoffentlich klappt es!"

Dem Zufall wird soweit es geht nichts überlassen. Auf 40 Helfer für die Typisierungsaktion schätzt Susanne Posnien, finanztechnische Leiterin der HSG, die Mannschaft, die nur für diesen Tag da ist: "Viele von der HSG, aber auch andere sind dabei. Die Leute sagen: ,Ich möchte gerne helfen' und fragen wie." So auch die Nachwuchsband at.tension, die angeboten hatte, vor dem ebenfalls angesetzten Benefizspiel aufzutreten.

Auf dem Spielfeld sind es später die "Werkselfen" vom TSV Bayer 04 Leverkusen, die gegen die Wittlicher Handballdamen zum Benefizspiel antreten. Reine Ehrensache. Eine andere kleine Mannschaft ist auch da und an den weißen Shirts mit dem blauen Aufdruck "Lebensretter" zu erkennen: die von der Stefan-Morsch-Stiftung, die Menschen dafür gewinnen will, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Deren Pressesprecherin Andrea Djifroudi ist auch in Wittlich und sagt: "Für den Patienten und seine Familie ist es immer sehr motivierend zu wissen, dass sich andere für ihn engagieren. Das hilft auch, noch mal zu kämpfen, auch in Tief-Phasen."

Sie sagt: "Gerade, wenn Kinder involviert sind, da hängt man sich besonders rein. Wenn die Nachricht kommt, es hat geklappt, fällt einem ein Stein vom Herzen." Cindy Hoffmann-Rogowski, deren Tochter bei der HSG spielt, sagt: "Wir glauben fest daran, dass ganz viele kommen." Eine Frau kommt dazu und bekräftigt: "Wir sind ja alles Teamplayer. Dafür machen wir Mannschaftssport."

Wie groß die Spendenbereitschaft war, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.Extra: STIMMEN

(pap) Veronika Schmid, 29: "Ich hatte schon länger vor, mich typisieren zu lassen. Jetzt hatte ich Zeit dazu und habe es direkt in Angriff genommen. Man liest auch immer wieder darüber. Und so ein Pieks tut nicht weh, wenn man damit anderen Menschen helfen kann."
Kevin Eis, 19: "Ich mache mit, um Leuten zu helfen, damit sie wieder gesund werden können."
Erik Jöckel, 25: "Es ist für einen guten Zweck, daher bin ich dabei. Und es spenden ja auch immer weniger Menschen."
Dominik Parpat, 16: "Ich möchte den Leuten helfen. Und ich habe selbst jahrelang im Verein gespielt, gerade deswegen mache ich mit."
Paula Schmitt, 16: "Wenn ich krank wäre, würde ich es toll finden, wenn sich andere so für mich einsetzen würden. Deswegen will ich helfen, einen Menschen zu retten. Von der Aktion habe ich durch meine Schwester und die Zeitung erfahren."
Lucas Schmitt, 27: "Die Aktion ist super! Ich bin selbst Mitglied im Verein und will die Aktion gerne unterstützen."

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