Ein Weihnachtsgeschenk für Hetzerath

Nach vier Monaten aufwendiger Restauration in Düsseldorf ist der Hetzerather Hochaltar in seine Heimat zurückgekehrt. Noch wird er aufgebaut. Am Sonntag wird er im Hochamt feierlich wieder eingesegnet.

Hetzerath. (mai) "Das ist unser Weihnachtsgeschenk!" Angesichts der Aufbauarbeiten am Hochaltar in der Hetzerather Kirche ist Pastor Patrick Ringhausen, Geistlicher für Hetzerath, Rivenich und Sehlem, voller Vorfreude und Elan.Es ist geglückt. Der Hochaltar von St. Hubertus, der vermutlich aus der Hospitals-Kapelle in Kues stammt, ist von seiner vier Monate langen Restaurierung in Düsseldorf pünktlich zum Weihnachtsfest zurückgekehrt. Für Pastor Ringhausen ist der Altar, dessen Entstehung in die Zeit zwischen 1730 und 1750 datiert wird, "das Kostbarste in unserer Gemeinde". Ringhausen betont: "Man merkt, dass die Hetzerather den Altar schätzen." Paare hätten ihre Hochzeit wegen des fehlenden Altars abgesagt. Allein über Sonderkollekten, Aktionen und Privatspenden seien mehr als 11 000 Euro zusammengekommen. Unermüdlich appelliert der Pastor an die Gemeindemitglieder, weiter großzügig zu sein, denn rund 18 800 Euro fehlen noch zur Deckung der Kosten von 50 000 Euro.Derweil wird im Altarraum der Kirche eifrig gewerkelt und geschraubt. Sechs Leute von zwei Düsseldorfer Restaurationsfirmen setzen den Altar aus mehr als 100 Einzelteilen wieder zusammen. Mehr als drei Tage nimmt der Aufbau des sieben Meter hohen Werks in Anspruch. Beim Arbeiten auf dem wackeligen und engen Gerüst sind Schwindelfreiheit und Gelenkigkeit gefragt.Mit großer Hochachtung sprechen die Restauratoren von dem historischen Möbel, das sie zuvor ausführlich und vorsichtig bearbeitet haben. Zu den Skulpturen sagt Börries Brakebusch: "Die sind sehr schön geschnitzt und hochwertig." Kleinigkeiten wie den abgebrochenen Finger des Petrus hat er ergänzt. Die Oberflächen der Figuren hat er gereinigt und Vergoldungen und Farbfassungen ausgebessert.Das Gemälde des Heiligen Quirinus, dem einstigen Schutzpatron der Kirche, hat Brakebusch von der nachgedunkelten Übermalung mit Ölfarbe befreit. Ein schwieriges Unterfangen, doch das Original leuchtet nun wieder richtig.Zum Nussbaumfurnier des Altars sagt Jörg Nowack: "Das ist ein Edelholz, das damals gerne verwendet wurde. Mit großem Aufwand wurde es von Hand gesägt." Immer bemüht, die Originalsubstanz zu erhalten und historische Materialien zu verwenden, wurde das Furnier in akribischer Kleinarbeit an vielen Stellen, an denen es aufgeworfen, rissig, von Nägeln durchlöchert oder gar durch Folie ersetzt war, ausgebessert und ergänzt.Am kommenden Sonntag wird der Hochaltar im Festhochamt ab 10 Uhr eingeweiht.

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