Ein kleines, feines Wirtschaftswunder

WITTLICH. Lob von allen Seiten, Erfolge für die Aussteller, geschätzt wieder um die 50 000 bis 60 000 Besucher: Mit der gestern mit dem "Tag der Gesundheit" zu Ende gegangenen Wirtschaftswoche hat sich nicht nur Wittlich einen ausgezeichneten Namen gemacht.

Auftakt war der "Tag der Region" der Initiative Region Trier am Freitag. Der Titel passt allerdings für jeden der vier Veranstaltungstage der Wirtschaftswoche Wittlich, kurz WWW. Und dass vier Tage in der Kreisstadt nicht nur eine Woche sondern weitaus mehr sind, bringt Bürgermeister Ralf Bußmer auf den Punkt, als er auf Nachhaltigkeit und Veranstaltungsrhythmus anspielt: "Die Wirtschaftswoche dauert nicht vier Tage, sondern drei Jahre." Der Stadtchef ist am Montag "glücklich und wahnsinnig erleichtert, dass es so super gelaufen ist". Das gilt nicht nur für den Andrang: Am Sonntag Abend mussten die Besuchermassen per Lautsprecher gebeten werden, die Zelte zu verlassen. 191 Mal: Herzlich Willkommen

"Einfach perfekt. Alles hat gestimmt! Die Leute sind so was von gut drauf", freut sich Aussteller Martin Schäfer. Der Ergotherapeut ist auch am neuen "Tag der Gesundheit" präsent. Schon früh füllt sich das Zelt. Er sagt: "Das scheint ein runder Abschluss zu werden." Derweil beobachtet Leo Kappes, wie der "Montag insbesondere das "Ü 40"-Publikum anzieht: "Das Konzept scheint Früchte zu tragen." Er scheint den letzten WWW-Tag zu genießen. Kein Wunder, hören er und sein Team doch nur Positives. Bürgermeister Ralf Bußmer, der alle 191 Aussteller per Handschlag begrüßt hat, geht es ähnlich: "Jeder gratuliert jedem. Dieses Ergebnis konnte nur erreicht werden, weil sich die Aussteller so beeindruckend reingehängt haben. Denn sie sind für Inhalt und Qualität zuständig, wir nur für die Grundlagen. 2003 war gut, aber das wurde übertroffen." Wie unerwartet attraktiv für manchen "Erstbesucher" die WWW ist, lässt sich vielleicht am Beispiel der amerikanischen Botschafterin aus Luxemburg, Ann Wagner, belegen. Sie wollte nur kurz bleiben, verschob dann Termine und sah sich die Zelte an. Elisabeth Friedrich sagt: "Sie hatte ein enges Zeitfenster, war aber so beeindruckt, dass sie blieb und nicht nur den Dunlop und Oetker-Stand besichtigt hat." Nach Pizza und Bierchen blieb ihr auch der größte Stand nicht verborgen. "Sie war begeistert von den deutschen Dreh- und Kippfenstern, die kennen Amerikaner nicht. Wenn sie mal baut, will sie in Wittlich bestellen", erzählt Elisabeth Friedrich. Ob er nun Kundschaft aus Amerika bekommt oder nicht, ist für den Wittlicher Fensterbauer nicht entscheidend. "Gestern war einfach sensationell", sagt Helmut Meeth am Montag: "Wir sind sehr zufrieden. Der Drei-Jahres-Rhythmus ist optimal. Wir werden in Zukunft wieder dabei sein." Das gilt auch für einen Aussteller auf dem Freigelände. Er sitzt gut gelaunt hinter seinen Edelstahl-Grills und sagt: "Samstags hatte ich schon den Umsatz wie vor drei Jahren. Sonntag war ein Spitzentag, heute sind wieder relativ viele Leute da. Und das ist Kauf- und kein Laufpublikum!" Dass viele montags wieder kommen, wusste am Wochenende schon Elke Schriever, Anker Medical Technologies, die sich auch beim Gesundheitstag engagieren: "Das Interesse an den Fachvorträgen ist groß. Und generell können wir uns wirklich nicht beklagen. Die WWW ist eine spannende Sache." Derweil nimmt der Bürgermeister Kurs auf das "Gesundheitszelt". Dass die WWW topfit rüberkam, weiß er jetzt. Er sagt: "Wir haben gehofft, dass es gut wird. Aber dass wir so zulegen können, dass die WWW so ein Knaller wird, damit darf man als Realist nicht rechnen." Unterwegs im Industriegebiet war auch das Ehepaar Lütticken von Lütticken am Markt in Wittlich. Die Geschäftsfrau sagt: "Die großartige Messe zeigt: Wenn der Kunde etwas sucht oder wieder sucht, dann ist es Qualität." Und das hat die WWW sicher eindrucksvoll bewiesen.

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