Ein neuer Solarpark an der Autobahn

Hetzerath · Entlang der A 1 bei Hetzerath soll eine Freiflächen-Photovoltaikanlage entstehen. Der Bürgerservice Trier, der in der Region bereits zahlreiche Anlagen errichtet hat, will dort einen weiteren Solarpark bauen. Das freiwillige Insolvenzverfahren des Unternehmens (der TV berichtete) hat keine Auswirkungen auf die Planung.

Ein neuer Solarpark an der Autobahn
Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Hetzerath. Sieben Freiflächen-Photovoltaikanlagen speisen in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land Sonnenenergie ins Stromnetz ein (siehe Extra). Eine weitere große Anlage könnte dazu kommen. In der Gemarkung Hetzerath will der Bürgerservice Trier einen Solarpark errichten. Die erste Hürde für dieses Projekt ist genommen. Der Gemeinderat Hetzerath hat den Aufstellungsbeschluss zur Bebauung einer zwölf Hektar großen Fläche beschlossen. Diese befindet sich neben der Autobahn. Förderfähige Flächen nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) sind nur noch Konversionsflächen und Standorte entlang Autobahnen und Schienenwegen.
Welche Dimension die Anlage haben wird, ist noch unklar. Katharina Schäfer, Leiterin Projektmanagement für Solarparks beim Bürgerservice Trier, geht von einer Vier- bis Fünf-Megawatt-Anlageaus. Diese könnte, wenn alles nach Plan läuft, Ende kommenden Jahres in Betrieb gehen.
Das freiwillige Insolvenzverfahren, das die gemeinnützige Bürgerservice GmbH am Mittwoch beim Amtsgericht beantragt hat (der TV berichtete) habe keine Auswirkungen auf die Planungen, sagt die Projektmanagerin. Schäfer: "Die Geschäfte laufen wie gewohnt weiter."
Bis Baurecht besteht, muss das Projekt noch weitere Verfahrensschritte durchlaufen - wie Änderung des Flächennutzungsplans und Beteiligungsverfahren für die Öffentlichkeit.20 Jahre Pacht


Eine Anlage mit etwa vier Megawatt Peak (MWp) besteht aus rund 15 000 Modulen und erzeugt pro Jahr etwa soviel Strom wie 1300 Haushalte (bei angenommenen durchschnittlichen 3000 kWh/Jahr Verbrauch) benötigen. Die in Frage kommenden Flächen sind fast ausschließlich in privater Hand. In der Regel pachtet der Bauherr die Flächen für einen Zeitraum von 20 Jahren. Solange ist auch die Einspeisevergütung festgeschrieben. Nach Angaben von Katharina Schäfer werden, je nach Eignung der Flächen, 1000 bis 1500 Euro Pacht im Jahr gezahlt.
Der Unternehmensbereich Photovoltaik des Bürgerservices ist spezialisiert auf die Projektierung und den Bau von Dach- und Freiflächen-Solaranlagen. Betrieben werden sie in der Regel von Kommunen (beispielsweise in Großlittgen), Privatinvestoren (zum Beispiel der Solarpark Kinderbeuern) oder Betreibergesellschaften, an denen Privatinvestoren, Energieversorger oder Energiegenossenschaften (Neumagen-Dhron) beteiligt sind.Extra

Freiflächen-Photovoltaikanlagen in der VG Wittlich-Land in Betrieb: Landscheid-Niederkail: zwei Hektar; Sehlem (Zentralmülldeponie): ein Hektar, Großlittgen: 5,2 Hektar; Hasborn: 25,5 Hektar; Niederöfflingen I, II und III: insgesamt 29,2 Hektar. Alle Anlagen zusammen haben eine Leistung von 18,25 MWp. Der erzeugte Solarstrom reicht aus, um etwa 7000 Haushalte zu versorgen und wird ins Stromnetz eingespeist. simExtra

Seit Anfang 2011 werden durch das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) nur noch Photovoltaikanlagen auf besonderen Flächen gefördert. Die Höhe der Förderung richtet sich nach der Art der Fläche - unterschieden werden zwei Kategorien: Konversionsflächen sind Areale aus wirtschaftlicher, verkehrlicher, wohnungsbaulicher oder militärischer Nutzung, die aufgrund ökologischer Beeinträchtigungen Sanierungsbedarf haben - zum Beispiel ehemalige Flughäfen, Kasernengelände, Mülldeponien oder Industriebrachen. Sonstige Flächen sind Freiflächen entlang von Autobahnen oder Schienenwegen oder industrielle Flächen. sim

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