Eine Art Kreuzweg aus Motiven in Druckgrafik

Wittlich · Die Passion Christi ist zentrales Thema der 80 Arbeiten von Künstlern von "Dürer bis Jackson". Bald sind sie in Wittlich zu sehen.

 Die Szene der Geißelung Christi, dargestellt von Wilhelm Traut. Foto: privat

Die Szene der Geißelung Christi, dargestellt von Wilhelm Traut. Foto: privat

Foto: (m_wil )

Wittlich. Nach der Karnevalszeit, in der sich die Menschen noch einmal austoben, folgt nach dem Aschermittwoch die Fastenzeit, Karwoche und schließlich das Osterfest. Für Gläubige ist das eine Zeit, die an den Leidensweg Christi und sein Sterben am Kreuz erinnert, die Passionsgeschichte. Sie hat in vielfacher Form Bilder erzeugt.
Für Christen in einem zentralen Zyklus, dem sogenannten Kreuzweg. Meist in Form bildhauerischer Arbeiten, die die Stationen wie das letzte Abendmahl, die Zurschaustellung des Herrn, alias Ecce homo, "Siehe, der Mensch" über die Kreuzigungsszene bis zur Grablegung und Auferstehung darstellen. Die Kunstgeschichte kennt berühmte Darstellungen wie die sogenannte "Große Passion" aus zwölf Holzschnitten von Albrecht Dürer, die um 1500 entstanden ist.
"Leidenschaft für das Leiden - Christi Passion in der Kunst der Grafik von Dürer bis Jackson" lautet sodann auch der Titel, der zu diesem Thema Druckwerke vieler großer Meister nach Wittlich bringen soll. Das kündigt das Kulturamt für die kommende Ausstellung in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus in Wittlich an.
Die beiden norddeutschen Kunstsammler Dr. Hartwig Böttjer und Jörn Ihde haben dafür auf Vermittlung des Kurators der Ausstellung, Dr. Richard Hüttel, ihre Sammlung vom 17. März bis zum 30. Juli für eine Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Hüttel hatte zuletzt für Wittlich auch die Grafikausstellung mit Motiven weiblicher Akte aus der Zeit um 1900 unter dem Titel "Das gefährliche Weib" vermittelt und betreut. Jetzt kommen 80 zum Teil großformatige Grafiken nach Wittlich. Darunter sind Passionsszenen auch von Albrecht Dürer geschaffen oder zumeist im Künstler-Auftrag von weiteren Meistern mittels Druckvorlagen vervielfältigt. "Gemeinsam ist allen eine große Detailtreue und höchste Kunstfertigkeit. Zu sehen ist das Leid. Das Leid der ermordeten Kinder von Bethlehem und deren Mütter, und das Leid Jesu, die Geißelung, der Transport des Kreuzes, die Kreuzigung selbst, die Kreuzabnahme und Beweinung des Gottessohns", steht in einer Pressemitteilung zur Schau.
RAHMENPROGRAMM


Extra

(red) Konzert "de profundis clamavi - aus der Tiefe rufe ich" des Ensembles Cultus Harmonicus (11. März, 19 Uhr). Sammler- (19. März, 15 Uhr) und Kuratorenführungen (26. März, 15 Uhr). Vorträge: Am 30. März, 18.30 Uhr, spricht Prof. Dr. Reinhold Bohlen über "König Herodes und der Kindermord in Bethlehem - ein theologisches Bildmotiv aus dem Matthäusevangelium". Am 27. April, 18.30 Uhr, spricht Dr. des. Thorsten Hoffmann zu "Zeuge - Opfer - Kämpfer. Gedanken zur Theologie des Martyriums in Christentum und Islam", was die Aktualität des uralten Sujets, des Sterbens für eine Weltanschauung oder Religion belegt.

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