Eine Chance für Großlittgen

Großlittgen · Dorfmoderation ist zurzeit das Thema in Großlittgen. Bei einem Treffen im Pfarrheim wurden die Ergebnisse des Fragebogens ausgewertet, der in 470 Haushalte verteilt worden war. Die Reaktionen waren gemischt.

 Die Meinung der Bürger ist gefragt: Die Großlittgener konnten in einem Fragebogen ihre Meinung zum Dorf wiedergeben. TV-Foto: Christina Bents

Die Meinung der Bürger ist gefragt: Die Großlittgener konnten in einem Fragebogen ihre Meinung zum Dorf wiedergeben. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Großlittgen. Wie es mit der Gemeinschaft, der Verkehrssituation, dem Ortsbild und dem Tourismus im Ort steht, wollten die Dorfplaner des Büros BKS in Trier von den Großlittgenern wissen, um gezielt in die Dorfmoderation zu starten. Dazu haben sie einen Fragebogen an 470 Haushalte verteilt, 72 Personen haben ihn ausgefüllt zurückgegeben. Die Ergebnisse wurden jetzt vorgestellt. Es ging zunächst darum, wie wohl man sich im Ort fühlt und wie man den Zusammenhalt empfindet. 42 Prozent fühlen sich gut, und 56 Prozent mittelmäßig wohl. Den Dorfzusammenhalt finden nur acht Prozent gut, die anderen 92 Prozent sehen ihn mittelmäßig bis unzureichend.
Das ließen die Planer erst einmal so stehen und sahen sich die einzelnen Bereiche des Dorflebens genauer an. Für Kinder unter zehn Jahren fehlen den Großlittgenern Sport- und Freizeitangebote, man würde sich über Kinderturnen, eine Krabbelgruppe oder einen Chor freuen. Bei den Angeboten für Jugendliche loben die Befragten die Vereinsarbeit, aber ansonsten ist die Mehrheit wenig zufrieden, denn es gibt keinen Jugendraum und keine Jugendarbeit. Die Großlittgener wünschen sich auch ein Lebensmittelgeschäft, einen Arzt (der ab nächstem Jahr die vorhandene Praxis übernimmt), eine Bankfiliale und eine Post. Im Bereich Verkehr gab es sehr viele Anregungen zur Verkehrsberuhigung - vor allem in der Hauptstraße. Mit ihrem Wohnumfeld sind 70 Prozent der Befragten zufrieden, wegen der schönen und ruhigen Lage und der netten Menschen im Dorf. 30 Prozent denken anders, ihnen ist es zu laut. Zudem sehen deutlich über die Hälfte der Menschen ein Problem in den Leerständen. Sie haben aber Ideen, wie sie genutzt werden könnten: als Mehrgenerationenhaus, Wohnfläche oder Lagerräume. Die Senioren wünschen sich Ausflüge und wöchentliche Treffen. Wichtig und gut finden die Menschen, dass es Schule und Kindergarten gibt, auch Bäckerei und Tankstelle haben einen hohen Stellenwert. Anregungen gab es auch: Willkommensschilder an den Ortseingängen, die Gestaltung des Schulhofs, mehr Parkplätze und dass die Kirchenmauer in Ordnung gebracht wird. An Ideen fehlt es also nicht, zudem haben schon vor der Versammlung 17 Menschen ihre Bereitschaft erklärt in einem Arbeitskreis mitzuwirken.
Dennoch war die Stimmung nicht nur positiv, denn die Fragebogen selbst und die Auswertung wurden genauestens hinterfragt und über die Veröffentlichung der Ergebnisse diskutiert. Es gab pessimistische Stimmen, die meinten, der Rücklauf sei zu gering, ebenso wie das Engagement der Ratsmitglieder, von denen sechs von elf anwesend waren. Schließlich meldeten sich einige Bürger, die betonten, dass die Dorfmoderation eine Chance sei, dass sich etwas verbessern könne. chb
Extra

Es gibt vier Arbeitskreise: 1. Ortsbild, Gebäude und innerörtliches Grün, 2. Verkehr, 3. Touristik, Wanderwege Grünstruktur, 4. Gemeinschaft, Kinder, Jugend und Senioren. Im Januar wird ein Treffen mit den Dorfplanern sein. Dann wird darüber gesprochen, was man wie angehen könnte. Anschließend sollen sich die Arbeitskreise selbstständig treffen und weiterarbeiten. Ihre Ergebnisse werden in einem Abschlussdokument zusammengefasst. chb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort