Eine Mini-Stadthalle ist möglich

WITTLICH/NEUERBURG. Gesamtkosten von 785 000 Euro erwartet jetzt die Stadtverwaltung für den Neubau eines Vereinshauses im Stadtteil Neuerburg. Bislang hat man, so etwa im Investitionsplan dokumentiert, mit 585 000 Euro kalkuliert. Der Rat stimmte der Entwurfsplanung zu (der TV berichtete).

Neuerburgs Ortsvorsteher Reinhold Westhöfer wollte sich kurz fassen: "Ich werde es in einem Satz sagen: ich bitte um Ihre Zustimmung." Doch dann musste er die "Mini-Stadthalle" doch noch ausführlicher verteidigen. So stellte er vor dem Wittlicher Stadtrat noch einmal klar: "Wir haben Vereine, die seit Jahren nach auswärts gehen müssen, die warten alle auf das Vereinshaus. Außerdem hat Neuerburg die meisten Vereine aller Stadtteile, die haben das verdient. Dass ein neues Vereinshaus größer wird als das alte, war nie eine Frage." Letzteres betonte er im Hinblick darauf, dass die Stadträte angesichts von 785 000 Euro zum Teil zweifelten, ob eine solch große Investition nicht ein wenig zu viel des Guten für den Stadtteil sei.Billiger werden, das heißt auch kleiner werden

Dabei hatte Thomas Spindler, Stadtverwaltung, bei der Vorstellung der Pläne klar gemacht: "Die Kosten haben wir mit Standardwerten ermittelt. Die können wir nicht ändern. Wenn wir sie reduzieren wollen, dann müssen wir die Größe reduzieren, andererseits muss ich gucken, dass ich die erforderlichen Räumlichkeiten unter kriege." Gerd Claer, Stadtverwaltung, fügte an, man könne 40 Prozent Landeszuschuss aus dem Investitionsstock erwarten plus zehn Prozent vom Kreis. Allerdings hatte Thomas Spindler auch klar gemacht, dass sich die Summe mit der Mehrwertsteuererhöhung auf 805 000 Euro erhöhe. Sparen könne man rund 42 000 Euro der Planungskosten und eventuell bei den Grünanlagen durch Eigenleistung. Dass der Stadtrat dann doch der Entwurfsplanung für das neue Vereinshaus in Neuerburg zustimmte, ist zwei Zusätzen zum Beschlussvorschlag zu verdanken: Zum einen soll die Verwaltung prüfen, ob die Gesamtkosten nicht doch noch reduziert werden können, zum anderen will der Rat, dass sich erst ein Trägerverein oder Vereinsring zu gründen hat, bevor die Verwaltung Geld aus dem Investitionsstock für das Bauvorhaben beantragen kann. Ohne die Zuschüsse ist das Projekt wohl überhaupt nicht tragbar. Nach der Sommerpause will der Rat sich dann noch einmal mit dem Thema beschäftigen. Die - anders als etwa beim Wittlicher Haus der Vereine - geforderte frühzeitige Gründung eines Trägervereins nahm bei der Ratsdiskussion einen breiten Rahmen ein. Zum einen wurde bezweifelt, dass Neuerburger Vereine in der Lage seien, die Folgekosten für ein solches Projekt zu tragen, zum anderen sei die dauerhafte finanzielle Größenordnung den Beteiligten wohl nicht klar. Dazu musste auch der Bürgermeister Ralf Bußmer sagen: "Es gibt noch keine Schätzungen."

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