Eine gewaltige Ausgabe

KINDERBEUERN. Die Gemeinde Kinderbeuern hat sich ein großes Projekt vorgenommen. Sie will das Bürgerhaus umbauen und erweitern. Die Kosten betragen rund 650 000 Euro.

 VG-Chef Otto Maria Bastgen, Ortsbürgermeister Heinz Christen und Johannes Klar von der Bauabteilung der VG Kröv-Bausendorf schauen sich den Umbauplan vor dem Bürgerhaus an. TV-Foto: Winfried Simon

VG-Chef Otto Maria Bastgen, Ortsbürgermeister Heinz Christen und Johannes Klar von der Bauabteilung der VG Kröv-Bausendorf schauen sich den Umbauplan vor dem Bürgerhaus an. TV-Foto: Winfried Simon

In dem 1130-Einwohner-Ort Kinderbeuern gibt es noch einen richtigen Dorfmittelpunkt. Pfarrhaus, Kirche, Bürgerhaus, Feuerwehrgerätehaus und Festplatz befinden sich Seit an Seit mitten im Ort. Das Bürgerhaus ist aber in die Jahre gekommen, vor allem ist es für eine aktive und in den vergangenen Jahren gewachsene Gemeinde dieser Größenordnung zu klein. Der größte Raum in dem vor über 100 Jahren gebauten Haus ist der Sitzungssaal. Er umfasst 52 Quadratmeter und bietet Platz für höchstens 40 Personen. Zu klein für eine Gemeinde wie Kinderbeuern, finden Ortsbürgermeister Heinz Christen und Verbandsbürgermeister Otto Maria Bastgen. Ende des vergangenen Jahres hat die Gemeinde ein am Bürgerhaus angebautes Wohnhaus erworben. Damit bietet sich nun die Möglichkeit, das Bürgerhaus umzubauen und zu erweitern. Die Zuschussanträge liegen bereits in Mainz, Bastgen rechnet mit einer Förderzusage im kommenden Jahr. Bastgen: "Ein Bürgerhaus, wie wir es planen, ist lebensnotwendig für das Dorf. Wir müssen hier investieren, denn wir können nicht zuschauen, wie das Dorf ausblutet." Für die Gemeinde ist ein solches Projekt, für das es rund 50 Prozent Landesmittel gibt, eine gewaltige Ausgabe. Mit rund 500 000 Euro ist Kinderbeuern verschuldet, und mit dem Bau wird der Schuldenstand weiter kräftig steigen.Für größere Veranstaltungen nicht ausreichend

Für Heinz Christen hat der Um- und Erweiterungsbau höchste Priorität. Christen: "Wenn wir das jetzt nicht anpacken, wird es nie mehr gemacht." Geplant ist ein Durchbruch vom Bürgerhaus in das angebaute Wohnhaus. So entsteht ein Saal von 160 Quadratmetern Fläche. Auch im Obergeschoss soll die Wand zu dem von der Gemeinde gekauften Haus eingerissen werden, so dass dieser Bereich als offene Galeriefläche bei größeren Veranstaltungen mitgenutzt werden kann. Er steht aber auch für abgetrennte Vereinsaktivitäten als ständiger Proberaum zur Verfügung. Bislang wird das Bürgerhaus, in dem bis 1963 die Volksschule untergebracht war, vor allem von Vereinen und der Jugend genutzt. 1998 erhielt das Bürgerhaus einen Anbau. Es entstand ein Jugendraum für die Alftalgemeinden Bengel, Kinderbeuern und Bausendorf. Den Sitzungssaal und den kleinen Raum im Obergeschoss nehmen regelmäßig die Kreismusikschule, der Musikverein, der Frauenchor und das kürzlich neu gegründete Jugendorchester Alftal für Probestunden in Beschlag. Außerdem kommen dort regelmäßig die älteren Bürger Kinderbeuerns zu den Seniorennachmittagen zusammen. Für größere Veranstaltungen sind die Räumlichkeiten aber nicht ausreichend. Die Vereine mussten oftmals ein Festzelt aufbauen, was aber stets eine große finanzielle Belastung darstellt. Wird der Umbau realisiert, können in dem Ort, der über eine sehr gesunde Infrastruktur verfügt, gemeindliche, kulturelle und kirchliche Veranstaltungen dort stattfinden. Im Erdgeschoss wird unterhalb des Jugendraumes außerdem die Küche vergrößert und ein Bürgermeisterbüro gebaut.

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